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Pioniermaschinen (Bw)
- Allgemeines -

(schu) - Die klassische militärische Sichtweise betrachtete Pioniere als die Wegbereiter und Helfer aller anderen Waffengattungen. Sie sollten die Bewegungen des Gegners hemmen und den Angriff der eigenen Truppen tatkräftig unterstützen. Das breit gefächerte Aufgabenspektrum, das von der Überwindung von Gewässern über das Räumen von Sperren bis hin zum Straßenbau reichte, fand in den Anfangsjahren der Bundeswehr Ausdruck in einem ausgesprochen vielfältigen Fahrzeug- und Gerätebestand. Autokräne, Erdhobel, Planierraupen, Schürfkübel oder Vibrationswalzen und Bagger gehörten ebenso selbstverständlich dazu wie verschiedenes Brückengerät.

Selbstfahrende Arbeitsmaschinen, wie sie auch zum Bestand ziviler Tiefbaufirmen gehören, waren insbesondere in den Pioniereinheiten des Territorialheeres zu finden; denn diese Einheiten hatten die Aufgabe, die Operationsfreiheit der eigenen Truppen in der "Rückwärtigen Kampfzone" zu gewährleisten. Das beinhaltete u.a. auch die Aufgaben der Schadensbeseitigung an Verkehrsinfrastrukturen. Da sich die Einsatzkonzepte der Bundeswehr jedoch zunehmend auf die Verteidigung des eigenen, mit Verkehrswegen eng erschlossenen Territoriums konzentrierten, erschienen bundeswehreigene Straßenbaugeräte ca. Mitte der siebziger Jahre nicht mehr erforderlich. Straßenbaumaschinen verschwanden daher aus dem Arsenal der Pioniertruppe des Heeres. Einzig bei den Starbahninstandsetzungseinheiten der Luftwaffe konnten einige wenige Exemplare "überleben".

Eine Renaissance erleben die selbstfahrenden Arbeitsgeräte, wenn auch nur in geringer Stückzahl, seitdem die Bundeswehr Anfang der neunziger Jahre begann, verstärkt Aufgaben außerhalb des deutschen Staatsgebietes zu übernehmen. Einsätze im Rahmen von UNOSOM, IFOR, SFOR, KFOR oder ISAF konfrontieren die Pioniertruppe mit Aufträgen wie dem Verbindungs- und Versorgungsstraßenbau, der Errichtung von Unterkunfts- und Stabsgebäuden bis hin zu vollständigen Feldlagern mit Wasser- und Energieversorgung, Feldflugplätzen und logistischen Anlagen einschließlich Entladekais oder dem Bau von Behelfsbrücken. Hinzu kommen noch das Kampfmittelräumen und die Leistungen im Rahmen von CIMIC-Projekten und humanitärer Hilfe, die mit leistungsfähigem Gerät zusätzlich erbracht werden müssen.

Zur Bewältigung dieser Aufgaben stehen insbesondere den Pionierkräften der Streitkräftebasis deshalb mittlerweile wieder zahlreiche Pioniermaschinen zur Verfügung: BohrgeräteFahrzeugkran mittel (FKM), Fahrzeugkran leicht (FKL), Fahrzeugkran schwer (FKS), Faltstraßengerät (FSG), Feld- und Erdarbeitsgeräte, Flächenräumgeräte, Grader/Erdhobel, Kompaktbagger/Mini-Bagger, Mehrzweckraupe (MzR), Planierraupe, Radplaniergerät, Vibrationswalze, Gesteinsbrechanlage, Siebanlagen, Betonmischanlagen und Pionierpanzer.

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