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Leichte Dekontaminationsausstattung (LDS) (Bw)

(schu) - Die Fähigkeit der AC-Aufklärung und Abwehr muss auch dann gewährleistet sein, wenn hochmobile luftbewegliche Verbände zum Einsatz kommen. Da das vorhandene TEP 90-System auf Grund seiner Größe und seines Gewichts diese Fähigkeit nicht bereitstellen kann, galt es eine leichte Dekontaminationsausstattung (LDS) zu entwickeln, die so klein und leicht ist, dass sie in einem Hubschrauber oder Flugzeug transportiert werden kann, gleichzeitig aber leistungsfähig genug ist, um eine Fallschirmjägerkompanie mit 100 Personen und 15 Fahrzeugen innerhalb von drei Stunden zu dekontaminieren. Um diese Anforderung erfüllen zu können, musste ein leichter E-Platz für Material (LDS/M), Personen (LDS/P), Sondergerät (LDS/S) sowie Infrastrukturen (LDS/I) entwickelt werden. Im Verständnis der Bundeswehr gehört auch die Aufbereitung von Wasser zu Dekontaminationszwecken zum Aufgabenspektrum der ABC-Truppe. Aus diesem Grund wurde darüber hinaus eine leichte Trinkwasseraufbereitungsanlage (leTAA) konzipiert.

Eine der Herausforderungen, die im Laufe des Entwicklungen des leichten E-Platzes überwunden werden musste, betraf die so weitgehende Miniaturisierung der Ausstattung, dass sie auf genormten Paletten (Transportplattform TPF) mit einer Fläche von 2,23 x 1,89 passen und leicht genug bleiben, um vom geschützten Mungo, Mehrzweck, sowie dem 1,7-Tonnen-Systemanhänger als Trägerfahrzeugen aufgenommen werden zu können. Das maximale Lastgewicht der beladenen TPF durfte daher 1250 kg nicht überschreiten. Jeder LDS sind zwei Mungo-basierte Funktionsfahrzeuge und zwei Systemanhänger der 1,7-Tonnen-Klasse zugeordnet.

Eine beladene Transportplattform mit Verdeck im Hintergrund
(Foto: Ralf Schulte)

Jede LDS besteht aus 2 Mungo Mehrzweckfahrzeugen und 2 Systemanhängern

Im Zuge der Entwicklung der leichten Dekontaminationsausstattung für Personal/Ausrüstung (LDS/P) wurde zunächst im Jahre 2007 ein erster Prototyp vorgestellt. Das System besteht aus einem Duschzelt zur Personendekontamination sowie einer Heißgas-/Heißluftkammer zur Dekontamination der persönlichen Ausrüstung. Hinzu kommen zwei Wassertransportmodule. Nach erfolgreichen Test mit dem Vorseriensystem wurden 6 Seriengeräte in Auftrag gegeben. Ihre Auslieferung begann im Mai 2011.

Duschzelt des LDS Personal
(Foto: Bernd Berger)

Das Modulzur Dekontamination der persönlichen Ausrüstung
(Foto: Bernd Berger)

Die leichte Dekontaminationsausstattung für Sondergerät (LDS/S) wurde 2010 als Prototyp vorgestellt und erprobt. Die Serienfertigung ist ab 2014 geplant. Das System, mit dem empfindliches Gerät, Optiken, Mobiltelefone oder Laptops dekontaminiert werden soll, besteht aus einer Plattform, die mit Vakuumkammer, Sprühextraktionsgerät, Kompressor, Decon Srayer und Raumheitgeräten ausgerüstet ist. Auf der zweiten Plattform werden Dekontaminationsausstattungen transportiert, mit denen sich die Innenräume von Land- und Luftfahrzeugen entgiften lassen. Das beinhaltet u.a. Nass-/Trockensauger, einen Aerosolgenerator sowie ein Sprühextraktionsmodul. Darüber hinaus gehören zwei Wassertransportmodule dazu.

Systemanhänger mit Wassertramsportmodul
(Foto: Bernd Berger)

Die Systemtests für die leichte Dekon-Ausstattung Material/Großgerät (LDS/M) fanden Mitte 2010 statt. Der Vertrag über die Serienfertigung wurde im Jahre 2011 geschlossen und die Auslieferung der Seriengeräte an die ABC-Abwehrtruppe begann ein Jahr später. Auch dieses System besteht wieder aus zwei Plattformen sowie zwei Wassertransportmodulen. Während die eine Plattform mit Hochdruckreinigern, Motorpumpen und Staubsaugern bestückt ist, werden auf der Zweiten Decon-Sprayer, Heizgeräte und Dekontaminationsmittel verladen.

LDS Material im abgesetzten Arbeitszustand
(Foto: Bernd Berger)

Zwei Module des LDS Material im abgesetzten Arbeitszustand
(Foto: Bernd Berger)

Hochdruckreiniger des LDS Mat
(Foto: Bernd Berger)

Im Gegensatz zu den anderen Modulen kann mit der leichten Dekontaminiationsausstattung Infrastruktur (LDS/I) keine gründliche Dekontamination der kontaminierten Objekte (Räume, Plätze, Straßen, Gebäude usw) erreicht werden. Sie eignet sich nur dazu, eine Verschlechterung der Gefahrensituation zu verhindern. Dazu können mit dem Hochdruckdekontaminationsmodul wässrige Dekontaminationsmittel oder Dekontaminationsschäume hergestellt und über Sprüh- bzw. Schaumlanzen an der Front des Trägerfahrzeuges ausgebracht werden. Innerhalb von drei Stunden können auf diese Art und Weise rund 4.000 m2 Fläche entgifet werden. Das System LDS/I besteht aus einem Modul Dekontaminationsplattform sowie einem Modul Zubehörplattform. Hinzu kommen zwei Wassertransportmodule.

Mungo mit LDS/I und Sprühlanze zur Flächendekontamination
(Foto: www.doppeladler.com)

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