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Verbindungshubschrauber VBH (Bw)
- Alouette II -

(schu) - Die Erstausstattung der Bundeswehr mit Hubschraubern bestand aus 36 Bell 47 G2, 50 Bristol 171 "Sycamore", 11 Saunders Roe "Skeeter", 22 Sikorsky S-58, 6 Sud-Ouest SO 1221 "Dijn" und 32 Vertol V 43. Im Zuge einer "Nachbestellung" kamen ab Sommer 1959 rund 450 Sud-Est SE 3130 Alouette II-Artouste hinzu. Später folgten noch einmal 53 Exemplare der ab 1961 gebauten SA 3180 bzw. SA 318 C Alouette II-Astazou.

Neu in der Truppe: Die Alouette wird auf der ersten Wanderausstellung "Unser Heer" gezeigt
(Foto: Bundeswehr)

VBH Alouette II der Heeresflieger in den sechziger Jahren
(Foto: Sammlung Jürgen Wessolowski)

Hergestellt wurde die leichten einmotorigen Alouette II von der französischen S.N.C.A.S.E bzw. Sud-Aviation-Aerospatiale. Die Konstrukteure hatten für den Turbinenhubschrauber ein offenes Rumpfgerüst, zusammengeschweißt aus Stahlrohren, gewählt. Die 406 PS-starke Antriebsturbine Turomeca-Artouste der SE 3130 bzw. die Turbomeca-Astazou des Baumusters SA 318C war oben hinter dem Tank eingebaut und hatte keinerlei Abdeckung. Charakteristisch war auch die großzügig verglaste Passagierzelle, in der neben den beiden Piloten drei weitere Passagiere Platz fanden. Die Alouette II waren je nach Baumuster 170 bzw. 180 km/h schnell und hatten eine Reichweite von 350 km bzw. 700 km. Die Bundeswehr setzte die rund 9,70 m langen und 2,75 m hohen Drehflügler als Beobachtungs- und Verbindungshubschrauber ein. Ab 1979 wurde die Alouette II in der Rolle als VBH durch die BO 105 M ersetzt. Ende der achtziger Jahre standen noch rund vier Dutzend Maschinen bei den Heeresfliegern im Einsatz. Sie wurden überwiegend zur von der Heeresfliegerwaffenschule als Schulungsmaschinen eingesetzt. Dort löste sie ab 2002 die EC 135 SHS fast vollständig ab. Dennoch standen einige wenige Exemplare, die allerdings nur noch mit Sondergenehmigung fliegen durften, bis 20046 in Achum im Ausbildungseinsatz.

Die Aufnahme lässt die spärliche Konstruktion der Alouette erkennen
(Foto: Sammlung Jürgen Wessolowski)

Alouette auf einem Ausbildungsflug im Weserbergland
(Foto: Ralf Schulte)

Während der Nutzungszeit der Alouette II wurden umfangreich unterschiedlichste Veränderungen am Flugwerk selbst und auch verschiedene Möglichkeiten der Bewaffnung erprobt. Darunter zählen z.B. Reihenbildkameras, faltbare Rotorblätter oder neue Cockpitinstrumente aber auch einfache Dinge wie Schneebretter für die Kufen, Außenspiegel oder Fenster in den Scheiben. Besonders interessant und aufschlussreich für die Entwicklung der BO 105 P waren die Versuche des Spezialstabs ATV zum Einsatz der Alouette II in der Panzerabwehr. Dafür wurden drei Helikopter der Heeresflieger-Lehrstaffel 900 für die Aufnahme von jeweils 4 SS-11 Lenkraketen vorbereitet. Zwei erhielten auch die notwendige Zieloptik, die dritte Maschine war nur als Mock-Up vorgesehen. Die Versuche sollten vor allem zeigen wie sich Panzerabwehrhubschrauber allgemein verwenden und auch im Verbund mit anderen Waffensystemen (Panzer etc.) im Gefecht koordinieren lassen.

Versuche mit der Alouette als Panzerabwehrhubschrauber und mit Schwimmern
(Foto: N.N.)

Alouette II der Ausbildungswerkstatt der Heeresfliegerwaffenschule in Sonderlackierung
(Foto: Ralf Schulte)

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