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Mittleres Artillerie-Raketensystem (MARS) (Bw)

(schu) - Nachfolger der Leichten Artillerie Raketensysteme 1 und 2 in den Raketenartilleriebataillonen des Heeres ist ab 1990 das Mittlere Artillerieraketensystem MARS.  Als Flächenfeuerwaffe dient es zum ballistischen Verlegen von Minensperren und zur Bekämpfung von halbharten Zielen mit Bombletmunition. Der Werfer kann die Raketen als Serie, Teilserie oder Einzelraketen verschießen.

MARS-Raketenwerfer beim Tag der offenen Tür der Artillerieschule der Bundeswehr
(Foto: Archiv Schulte)

Der Raketenwerfer selbst ist ein leicht gepanzertes Kettenfahrzeug aus der US-Schützenpanzerfamilie M2 Bradley. Die Waffenanlage ist auf dem hinteren Teil der Wanne montiert. Das Laufwerk verfügt über sechs drehstabgefederte Laufrollenpaare sowie zwei Doppel- und zwei Einzelstützrollen je Seite. Die Raketenwerfer wurden mit einer Kettenschürze nachgerüstet. Seit 1994 gehört eine deutsche Gleiskette zur Fahrzeugkonfiguration.

MARS-Raketenwerfer in Feuerstellung
(Foto: Michael Weinert)

Trotz einer Länge von 7,10 m, einer Breite von 3,10 m, einer Höhe von 2,90 m und einem Gefechtsgewicht von rund 26 t aufgrund seiner Panzerung gegen Splitter ist der MARS-Werfer mit seinem 373-kW-(500 PS) Motor in der Lage, eine Höchstgeschwindigkeit von 64 km/h zu erreichen. Eine Steigfähigkeit von 32 Grad, eine Kletterfähigkeit von 0,75 m und eine Grabenüberschreitfähigkeit von 2,30 m zeugen von Mobilität auch in schwierigem Gelände. Jeder der beiden Werferladeschächte besitzt eine eigene Ladevorrichtung worauf sich eine Hebevorrichtung befindet. Somit ist die dreiköpfige Besatzung (Werfergruppenführer, Raketenkanonier, Fahrer) in der Lage, Raketenstartbehälter ohne fremde Hilfe zu be- und entladen. Das Fahrzeug verfügt u.a. über eine bordeigene Trägheitsnavigationsanlage, Feuerleitrechner und das Peripheriegerät ARES.

Werfer mit und ohne Transport- und Abschussbehälter, die so genannten Rocket Pod Container (RPC)
(Foto: Andreas Richter)

RPC beim Transport im Depot
(Foto: Werner Schröder)

Die Rocket Pods werden von Lkw 15t milgl MULTI zur Feuerstellung transportiert
(Foto: Clemens Niesner)

Die 150 von der Bundeswehr beschafften Werfer entstanden im Rahmen einer Rüstungskooperation von vier europäischen Ländern, die das von der US-Firma Vought Corp. (jetzt LTV) entwickelte „Multiple Launch Rocket System" MLRS in Lizenz nachbaute. Die dazu gegründete MLRS-Europäische-Produktions-Gesellschaft (MLRS-EPG) fertigte für Deutschland, Frankreich (55 Stck), Großbritannien (67 Stck) und Italien (20 Stck) die Werfer und Munition.

Im Laufe der Zeit variierte die Stärke eines Raketenartilleriebataillon zwischen 16 und 24 Fahrzeugen. Heute sind nur noch drei RakArtBtl mit jeweils 24 Fahrzeugen aktiv im Einsatz. Weitere Fahrzeuge befinden sich bei den Artillerieschulen, der Rest wird eingemottet oder wahrscheinlich in absehbarer Zeit an andere Staaten verkauft.

MARS beim Einzelschuss
(Foto: Arnd Baumgardt)

MARS war in der ursprünglichen Konstruktion nicht luftverlastbar, deshalb wurden fast dreißig, den Krisenreaktionskräften (KRK) zugeordnete Werfer, zu MARS (LVB) umgerüstet. Die Lufttransportfähigkeit wurde durch die Trennung von Waffenanlage und Trägerfahrzeug herbeigeführt, jedoch braucht man drei Transall, um nur ein einzelnes zerlegtes Fahrzeug samt Personal zu transportieren.

 
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