105mm Feldhaubitzen der NATO
- Einleitung -

(MR) - Ob Sie's glauben oder nicht, die leichten 105mm Feldhaubitzen vieler NATO-Staaten beruhen auf einer amerikanischen Entwicklung aus den 20er Jahren. Matthias Roth hat für den Panzerbären die Daten und das Bildmaterial gesammelt. Hier die Ergebnisse seiner Recherchen:

Mit der Gründung der NATO 1950 einigten sich die Partnerstaaten auf ein einheitliches Kaliber von 105mm für die leichte Feldartillerie und andere leichte Geschütze, wie etwa die von allen NATO-Armeen eingeführte und z.T. noch heute in Verwendung stehende Gebirgshaubitze Oto Melara Modell 1956. 

Viele der NATO-Armeen hatten bereits im 2.Weltkrieg eigene Geschütze des Kalibers 105mm und damit beste Erfahrungen gemacht, so dass die Wahl des Kalibers 105mm naheliegend war. Das bekannteste Geschütz ist sicher die leichte amerikanische Feldhaubitze M2 bzw. deren modernisierte Ausführung M101. Die von der italienischen Firma Oto Melara entwickelte 105mm Gebirgshaubitze Modell 1956 war ein vorzügliches Geschütz, dass sogar von den US Streitkräften vorbehaltlos als L5 Pack Howitzer angekauft wurde. 

Die USA entwickelten als Nachfolger der M101 die leichte Feldhaubitze M102, die neben den M101 und L5 Haubitzen erstmals in Vietnam eingesetzt wurde. Diese Waffe wurde in den 80er Jahren schrittweise durch die Feldhaubitze M119 ersetzt, eine britische Entwicklung, die als L119 Field Howitzer zur Ausrüstung der britischen Armee gehört. 

Das Kaliber von 105mm wurde zwar schon als zu leistungsschwach für eine moderne Armee des 20. bzw. 21. Jahrhunderts abgetan, erfuhr mit der Entwicklung der neuen französischen GIAT Feldhaubitze LG-1 jedoch eine Renaissance; das Geschütz wird u.a. bereits von Belgien verwendet. 

Einige NATO-Staaten verfügen auch über die Feldhaubitze C1, eine modernisierte Ausführung der M101 mit neuem Rohr. Dieses Geschütz wird in der kanadischen Armee zur Zeit durch die Feldhaubitze C3 ersetzt, die sich von der C1 in erster Linie durch das längere L/37 Rohr unterscheidet. Auch die M101A1(L) Feldhaubitzen der deutschen Bundeswehr wurden mit einem neuen Geschützrohr von Rheinmetall ausgerüstet, das Rheinmetall Rohr wird auch bei den M101A1 Feldhaubitzen der norwegischen Armee verwendet. 

Ein Sonderfall ist die belgische 105mm Feldhaubitze auf der Lafette der englischen 25Pfünder Feldkanone aus dem 2.Weltkrieg. Die im 2.Wk. auf britischer Seite kämpfenden belgischen Truppen waren mit einer größeren Anzahl der 25Pfünder Kanone ausgerüstet. Da Belgien mit Neuaufstellung der belgischen Armee 1950 jedoch das einheitliche NATO Kaliber von 105mm anstrebte, wurde mit der Modifizierung der 25Pfünder eine interessante Lösung gefunden.

 

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