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Kampfpanzer AMX Leclerc (F)

(schu) - Folgt man den Worten seines Herstellers GIAT Industries, so stellt der französische Kampfpanzer Leclerc das Bodenüberlegenheitssystem des 21. Jahrhunderts dar. Dank modernster Technologien eröffne er, so GIAT weiter, eine neue Ära der Kriegsführung auf dem Boden. Ob diese Einschätzung aufgrund der tatsächlichen Einsatzbedingungen in den gegenwärtigen Krisengebieten der Welt tatsächlich zutreffend ist, mag dahin gestellt sein. Fest steht aber, dass sich der Leclerc durch eine umfangreiche elektronische und optronische Ausstattung von den übrigen modernen Kampfpanzern deutlich abhebt. Alle Elemente des Waffensystems sind rechnergesteuert und untereinander vernetzt. Das Waffeneinsatzsystem ist zusätzlich mit dem Führungs- und Informationssystem FINDERS (Fast Information, Navigation, Decision and Reporting System) vernetzt, das den Fahrzeugstandort ermittelt, den technischen und logistischen Zustand des eigenen Panzers, der benachbarten Fahrzeuge sowie des Gegners erfasst. Jedes Mitglied der dreiköpfigen Besatzung kann sich die gewünschten Informationen über einen eigenen "Arbeitsplatzrechner" abrufen. Ein Datenfernübertragungssystem stellt die Informationen darüber hinaus den Einheitsführern zur Verfügung bzw. empfängt deren Aufträge.

Der AMX Leclerc: Ein "Computerspiel" auf Ketten
(Foto: Clemens Niesner)

Mit der Entwicklung dieses gepanzerten high-tech-Fahrzeugs wurde bereits Ende der siebziger Jahre begonnen. Der erste Prototyp stand 1989 zur Verfügung und zwei Jahre später lief die Serienfertigung an. Das erste von insgesamt 406 Fahrzeugen wurde 1992 an das 501e/503e Regiment des Chars des französischen Heeres übergeben. Die letzten Leclercs sollen im Jahr 2005 ausgeliefert werden. Zusätzlich zu den Kampfpanzern sind 20 Bergefahrzeuge im Auftrag enthalten.

Die Hauptwaffe des 54,5 t schweren AMX Leclerc ist eine stabilisierte 120 mm Glattrohrkanone F1. Geladen wird sie von einem Ladeautomaten im Turmheck, der selbst bei Fahrt in schwerem Gelände einsatzfähig ist und über eine Kapazität von 22 Patronen (plus 19 Schuss Munitionsvorrat) verfügt. Das digitale Feuerleitsystem ermöglicht es, sechs Ziele auszuwählen, die angeblich binnen 30 Sekunden nacheinander angegriffen werden können.

Die Panzerung des Leclerc ist geheim
(Foto: Clemens Niesner)

Angetrieben wird der nur 6,88 m lange (Wanne), 3,71 m breite und 2,53 m hohe Kampfpanzer, der ein wenig an ein STEALTH-Fahrzeug erinnert, von einem 1.100 kW-starken SACN V8X-1500 Dieselaggregat mit zwei Turboladern. Damit ist der Leclerc in der Lage, auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 73 km/h zu beschleunigen.

Der Leclerc steht in der Standardversion in Frankreich und in einer wüstentauglichen Umrüstungsversion mit MTU V-12-Dieselmotor in Abu Dhabi und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Dienst. Die französischen Leclerc-Panzerbataillone sind mit 40 KPz AMX Leclerc und zwei Leclerc-Bergpanzern ausgerüstet. Ferner gehören 20 Radpanzer VAB 4x4 und neun VBLs zur Ausrüstung.

Ähnlich russischen Panzern kann der Leclerc mit zwei 200-Liter-Diesel-Fässern am Heck ausgerüstet werden
(Foto: Clemens Niesner)

 

AMX Leclerc DNG

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