Transportpanzer TPz 1 Fuchs (Bw) | ||
(schu) - Die Bezeichnung "Transportpanzer" (TPz) zeigt, dass dieses Fahrzeug nicht vorrangig für Kampfzwecke gedacht war. Vielmehr sollte den Führungs- und Kampfunterstützungstruppen mit dem TPz ein Fahrzeug an die Hand gegeben werden, das ihnen im Gefecht die notwendige Beweglichkeit und einen ausreichenden Panzerschutz ermöglicht. Die Beschaffung erfolgte ab 1979.
TPz 1 in der Führung-Funk-Ausführung -
Anfang der 80er Jahre noch in gelboliver Lackierung Bevor der TPz Fuchs jedoch ab 1979 bei Thyssen-Henschel in einer Gesamtzahl von über 1.000 Stück in Serie gehen konnte, durchlief er eine mehr als zehnjährige Entwicklungsphase mit verschiedenen Prototypenstadien. Im Rahmen der Modellentwicklung verfolgte man auch den Ansatz eines gepanzerten Vierradfahrzeuges sowie eines Achtradwagens. Aus technischen Gründen gab man diese Entwicklungen alsbald wieder auf. Lediglich das Modell des Sechsrad-Transportspanzers wurde weiterverfolgt. In seiner Grundkonfiguration ist das leicht gepanzerte, dreiachsige Fahrzeug als Mannschaftstransportfahrzeug ausgelegt. Es bietet neben dem Fahrpersonal zehn weiteren Soldaten mit Ausrüstung Platz. Um den Passagieren das schnelle Auf- und Absitzen zu ermöglichen, besitzt der Fuchs eine Doppelflügeltür am Heck. Die Seitentüren erlauben nur den Einstieg ins Fahrerhaus. Das Wannendach ist im Heck mit zwei versetzt angeordneten rechteckigen Luken ausgestattet. Die Rundluken des Fahrerhausdaches sind für den Fahrer und den Beifahrer, über dessen Luke wird das Fla-MG 7,62 mm MG 3 erreicht und bedient. Der 17t schwere Fuchs (Gefechtsgewicht der Grundversion) ist dank seines 235 kW starken Daimler-Benz DM 402 A Dieselmotors bis zu 105 km/h schnell. Das Fahrzeug ist voll schwimmfähig. Im Wasser erfolgt der Antrieb über zwei um 360 Grad drehbare vierblätterige Ruderpropeller, die am Heck angebaut sind, und eine Wasserfahrgeschwindigkeit von maximal 10 km/h ermöglichen. Die selbsttragende Wanne aus Panzerstahlblech bietet Schutz gegen Beschuss aus Handfeuerwaffen und gegen Splitter. Die Sicht nach vorn und zu den Seiten hin erfolgt durch Panzerglasscheiben. Alle Räder der drei Achsen sind angetrieben. Die beiden vorderen sind als Lenkachsen ausgebildet. Die Starrachsen sind lenkergeführt und über Schraubenfedern mit integrierten Schwingungsdämpfern am Gehäuse abgestützt. Der TPz 1 verfügt über eine ABC-Schutzbelüftungsanlage.
TPz 1 in gelboliv mit Schlammtarnung Neben der Standardversion fertigte Thyssen-Henschel drei weitere Versionen. Der TPz 1, der in rund 540 Fahrzeugen gebaut wurde, können u.a. mit folgenden Rüst- und Einbausätzen ausgestattet werden:
Die Version TPz 1 A1 ELOKA war für die Eloka-Truppe bestimmt. Die 87 produzierten Fahrzeuge sind konfiguriert als: Bei diesen Versionen ist der Triebwerksraum zur Aufnahme eines 15 kw-SEA vergrößert und eine zusätzliche Kühlanlage für Abwärme der elektronischen Ausstattung in der linken Hecktür eingebaut. Mit den Einbauten geht der Verzicht auf Schwimmfähigkeit einher. Insider vermuten die Existenz weiterer ELOKA-Varianten. Aus Gründen der Geheimhaltung sind Informationen darüber verständlicherweise nicht verfügbar. Die Version TPz 1 A2 Führung und Funk ist zur Aufnahme spezieller Funk-Rüstsätze geeignet. Die 300 gebauten Fahrzeuge sind bedarfsorientiert mit folgenden Rüstsätzen ausgestattet:
Kennzeichnend für einige dieser Fahrzeuge ist das 5 kW-SEA auf der linken Hecktür. Andere besitzen eine Raumkühlanlage und sind an dem Raumkühlanlagenlüftergitter auf dem Motordeck erkennbar. Die Version TPz 1 A3 ABC-Abwehr (106 Exemplare) entspricht dem ABC-Aufklärungs- und Spürpanzer.
TPz 1 A7 der KFOR-Militärpolizei mit
MEXAS-Zusatzpanzerung Als TPz 1 A7 werden Füchse der Grundversion, die eine MEXAS-Zusatzpanzerung nachgerüstet bekamen, bezeichnet. Entwickelt wurde das Prinzip des Modular Expandible Armor Systems Anfang der neunziger Jahre vom Ingenieurbüro Deisenroth (IBD) aus Lohmar, das national und international zur ersten Adresse in Sachen modularer Zusatzpanzerungen zählt. Die Zusatzpanzerung besteht aus Platten aus Keramik- und Faserverbundmaterialien, die mittels spezieller Befestigungselemente auf die Außenhaut der Fahrzeuge aufgesetzt werden und gegen die gängigen leichten Infanteriewaffen sowie Splitter von Artillerie- und Mörsermunition Schutz bieten. Weiterhin gehören ein Innenraumschutz aus kunststoffverstärkten Glasfasermaterialien (sog. Liner"), neue schusssichere Panzerglasscheiben sowie Minenschutzelemente auf dem Unterboden der Wanne zum MEXAS-Paket. Die ersten fünfundzwanzig TPz 1 A7 kamen Anfang 1996 zum deutschen IFOR-Kontingent. Dem Schritt zum umfassend modernisierten TPz Fuchs 1 A8 liegen die Einsatzerfahrungen und die veränderten Bedrohungssituationen, mit denen die Bundeswehr im Rahmen von ISAF konfrontiert ist, zu Grunde. Zu den wesentlichen Modifikationen gegenüber der Variante 1 A7 gehören:
Im März 2008 erhielt die Bundeswehr das erste Fahrzeug der neuen Version. Weitere Fahrzeuge folgten im Laufe des Jahres 2008 und gingen unmittelbar in den Einsatz in Afghanistan. Insgesamt umfasst der Auftrag an Rheinmetall die Modernisierung von 21 Fahrzeugen des Rüststands 1 A7 vor. Neben den in Serie gefertigten Modellen wurden auf der Basis TPz 1 Fuchs eine Vielzahl von Prototypen gebaut und untersucht, u.a.:
Lediglich das Konzeptstadium erreichten:
Außerhalb der Bundeswehr steht der TPz 1 Fuchs noch bei folgenden Nationen im Einsatz:
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