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Die M48-Familie (Bw)
- Teil 2 -

Unterstützungsfahrzeuge auf M48-Fahrgestell

Weitere Varianten der M48-Familie waren der Bergepanzer M88 und der Brückenlegepanzer auf M48-Fahrgestell. Im weiteren Sinne kann auch die Panzerhaubitze 203mm M55 als Abkömmling der M48 Familie angesehen werden, da sie auf modifizierte M47/M48 Fahrgestelle aufbaute und den M48 Vergasermotor benutzte. Die Antriebsaggregate wurden aber, dem Beispiel der M44 und M52 folgend, in den Fahrzeugbug verlegt. Folglich befanden sich auch die Antriebsräder nicht hinten sondern vorne am Fahrzeug. Die Besatzung und das Geschütz waren in einem teilweise drehbaren Turm am Fahrzeugheck untergebracht. Für den Feuerkampf musste die Turmrückwand auf- bzw. abgeklappt werden. Der Stabilisierung des Fahrzeugs beim Schuss diente ein absenkbarer Hecksporn. Eingesetzt wurde die M55 Panzerhaubitze, die auch Atomgranaten verschießen konnte, bei den Artillerieregimentern der Divisionen.

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Brückenleger M48A2

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Brückenleger M48A2 als Hartziel in Jägerbrück

Der Brückenlegepanzer M48A2, der über eine 19,2 m lange Scherenfaltbrücke verfügte, gehörte von 1960 bis 1990 in einer Stückzahl von rund 100 Fahrzeugen zum Inventar der Panzerpionierkompanien. Die Scherenfaltbrücke der MLC 60 wurde mit einer hydraulischen Aufricht- und Ablegevorrichtung vom turmlosen M48 A2 Fahrgestell aufgenommen bzw. abgelegt. Pro Panzerpionierkompanie waren drei Brückenleger vorhanden.

Nach ihrer aktiven Dienstzeit wurden die M48 Brückenleger u.a. als Hartziele oder bei der E-Stelle in Meppen als Zieldarstellungsfahrzeuge genutzt.

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Bergeschlepper auf M48A2-Fahrgestell
(Foto: Frank Lobitz)

Mehr als zwanzig Jahre bevor die Bundeswehr eigene Überlegungen zum Bau eines Bergepanzers auf M48 Fahrgestell anstelle, hatte bereits die US Armee einen Bergepanzer unter der Bezeichnung M88 entwickeln lassen. Für den M88 Bergepanzer musste das M48 Fahrgestell um 120mm verlängert werden. Zusätzlich wurde ein Kasemattenaufbau auf das Chassis aufgesetzt. Mit Hilfe ds hydraulich betriebenen A-Mastes konnten Lasten bis zu 25t bewegt werden. Die im Kasemattenaufbau integrierte Windenvorrichtung verlieh dem Bergepanzer eine Zugkraft von 45t. Ab 1985 erhielten die Fahrzeuge anstelle des Benzinmotors einen Dieselantrieb. Gleichzeitig erfolgte der Ausbau der Bergewinde gegen ein leistungsstärkeres Modell. Zusätzlich sorgte ein Schutzkasten für eine sichere Seilführung über den A-Mast. Die derart kampfwertgesteigerten Bergepanzer bekamen die Bezeichnung M88 A2 GE bzw. M88 A2 GE A1.

Die Fa. Jung sollte alte M48 Kampfpanzer zu Bergeschleppern umbauen. Die äußere Erscheinung des einzigen gefertigten Bergepanzers wies aufgrund der Übernahme von Baugruppen der Bergepanzer 1-Serie deutliche Ähnlichkeiten mit den Leopard Bergepanzern auf. Doch obwohl die Einführung von 60 Fahrzeugen genehmigt war, wurde aufgrund veränderter wehrpolitischer Rahmenbedingungen von der Beschaffung abgesehen.

Schließlich muss an dieser Stelle auch noch der jüngste Spross des deutschen Teils der M48-Sippe erwähnt werden, der als Minenräumpanzer KEILER internationale Beachtung findet. Das Minenräum-System KEILER wurde von Rheinmetall Landsysteme (ehemals MaK System) in Zusammenarbeit mit den Firmen Thyssen Henschel, MTU, Renk und Kaelble-Gmeinder entwickelt. Für die Fertigung und Lieferung von 24 Serienfahrzeugen KEILER an die Bundeswehr war das Kieler Unternehmen Hauptauftragnehmer.

Minenräumpanzer KEILER (Serienausführung)
(Foto: Dirk Hille)

Der Super M48

Trotz aller Unzulänglichkeiten war der M48 Kampfpanzer ein weltweit akzeptiertes und beschafftes Kampffahrzeug. Die deutschen Panzerschmieden Wegmann und Krauss Maffei entwickelten daher ein Aufrüstungskonzept, dass einerseits der großen Verbreitung des M48 und andererseits evtl begrenzten Rüstungsetats der Nutzerstaaten Rechnung tragen sollte.

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Super M48
(Foto: Internet)

Das Super M48-Programm sieht vor, dass Panzer, die nicht ohnehin schon durch eine 105 mm Kanone aufgerüstet wurden, mit der 105 mm L7A3 eine neue Bewaffnung erhalten. Auch die Feuerleitanlage soll auf den neuesten Stand gebracht werden. Ferner gehören ein neuer MTU-Diesel-Motor und ein überarbeitetes Laufwerk, bei dem die ausgeprägte Nickbewegung des M48 beseitigt ist, zum Update. Auch der Verbesserung des Panzerschutzes wird Rechnung getragen. Für den Turm gibt es einen kompletten Rüstsatz aus Verbundpanzerung, die den vorderen und seitlichen Bereich schützt. Die Einzelsektionen sind bei einem Beschuss austauschbar. Das Laufwerk wird durch Seitenschürzen geschützt.

Das Ende als Hartziel

Über mehrere Jahrzehnte hinweg bildeten die Kampfpanzer M48 und ihre germanisierten Varianten das Rückgrat der Bundeswehr-Panzertruppe. Wer die "alten Kameraden" heute noch in Diensten der Bundeswehr sehen will, findet sie auf den verschiedenen Standort- und Truppenübungsplätzen, wo sie als Hartziele ihr Dasein fristen. Zahlreiche Exemplare blieben auch als "Torwächter" in Bundeswehr-Kasernen erhalten.

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Turm des M48 Kampfpanzers auf dem Fahrgestell des M48 Brückenlegers
als Hartziel auf dem TrÜbPl Jägerbrück
(Foto: Christian Knaack)

Vielen Dank an Frank Lobitz und Pierre Delattre für die intensive Unterstützung.

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