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Crusader Mark II von Italeri - nicht nur eine Wiederauflage

(MR) - In den 80er Jahren gab es von Italeri eine ganze Reihe außergewöhnlicher Modelle von Militärfahrzeugen im Maßstab 1:35, darunter einen britischen Kreuzerpanzer Crusader Mark (Mk.) III. Dieser Bausatz ist zwar seit einigen Jahren nicht mehr lieferbar, doch im Sommer 2001 erschien von Italeri ein Bausatz eines Crusader Mark II. Das Modell wurde zu Unrecht als einfache Wiederauflage abgetan und fand nur wenig Beachtung. Dabei handelt es sich bei dem Crusader um einen interessanten Panzer, der Italeri Bausatz ist zudem preiswert und von guter Qualität. Der Crusader Mark II ist eben keine einfache Wiederauflage, sondern ein aus dem Bausatz des Mark III mit Sorgfalt entwickeltes Modell eines Crusaders Mark II der späten Produktion.

Das Modell weist die Panzerwanne des ursprünglichen Crusaders auf, Italeri hat seinerzeit die überaus reichhaltige Detaillierung der genieteten Konstruktion sehr gut umgesetzt. Der Zusammenbau ist problemlos, da das Modell sehr vorbildgetreu ist, sind Änderungen an der Wanne oder am Fahrgestell nicht erforderlich. Der Turm ist jedoch komplett neu, alle Merkmale des Mark II Turms wurden sehr gut dargestellt.

Wie schon erwähnt, handelt es sich um ein Fahrzeug der Ausführung Mark II aus später Produktion. Die Wanne entspricht somit dem Mark III und weist die späten Luftfiltergehäuse auf den hinteren Kettenabdeckungen auf. Da die durchgehenden Seitenschürzen „Sand Shields" erst ab dem Mark III serienmäßig vorhanden waren, sind diese im Italeri Bausatz auch nicht mehr enthalten. Der Italeri Crusader Mk. II zeigt die innenliegende Walzenblende mit Stahlgussgehäuse. Dieses Blendengehäuse wurden von mehreren Herstellern gefertigt und wies dadurch kleine Detailunterschiede bei Form und Gussausführung auf. Viele Crusader Mk. I und Mk. II wurden jedoch auch mit der offenen Walzenblende ausgeliefert, die schon beim Covenanter und beim Cruiser Tank Mk. IV verwendet wurde. Da die offene Walzenblende von einigen der Herstellern offenbar je nach verfügbaren Bauteilen montiert wurde, kann anhand dieses Merkmals nicht unbedingt auf die Ausführung des jeweiligen Crusaders geschlossen werden.

Der Kreuzerpanzer Mk. VI Crusader geht auf einen Entwurf aus der Zeit von 1938 zurück und war im wesentlichen eine Weiterentwicklung des von Nuffield entwickelten und gebauten Kreuzerpanzers Mk. V (A13 Mk. III) Covenanter (rund 1770 Fahrzeuge gebaut, von einigen Testfahrzeugen in Nordafrika abgesehen, ausschließlich zur Ausbildung in England verwendet). Nach dem komplizierten englischen Bezeichnungsschema war der Crusader der Cruiser Tank (Kreuzerpanzer) Mark VI (A15). |Anm. d. Verf.: ein Kreuzerpanzer A14 wurde nicht gebaut, statt dessen wurde beim Kreuzerpanzer A13 in drei „Marks" unterschieden. Die Kreuzerpanzer A13 Mk. I (= Kreuzerpanzer Mk.III) und A13 Mk. II (= Kreuzerpanzer Mk. IV) waren ähnliche Fahrzeuge, der Kreuzerpanzer A13 Mk. III (= Kreuzerpanzer Mk.V Covenanter) war jedoch eine völlig eigenständige Konstruktion.| Insgesamt wurden 5300 Crusader der verschiedenen Ausführungen durch eine Firmengruppe aus neun Herstellern unter der Leitung von Nuffield produziert.

Gebaut wurden folgende Serienausführungen des Kreuzerpanzers:

Crusader Mk. I
mit MG-Turm auf dem Bug, flache Luftfiltergehäuse, großer Fahrscheinwerfer in gepanzertem Gehäuse vorn bei sehr frühen Fahrzeugen, kleine Zusatzscheinwerfer, Panzergehäuse an Turmseitenwand für Antennenfuß, 2Pfünder (40 mm) Panzerkanone mit außenliegendem, geschlossenem Panzergehäuse für Walzenblende oder offene Walzenblende an Turmfront, hinteres Turmdach als Hub-/Schiebeluke ausgebildet, sehr frühe Fahrzeuge mit glatten Scheibenlaufrädern aus Aluminiumguss, sehr anfällig gegen Beschädigung, wegen des großen Aluminiumbedarfs für Kriegsproduktion bald durch gepreßte Stahlscheibenräder ersetzt.

Crusader Mk. I CS (Close Support) Unterstützungspanzer
baugleich mit Mk. I, jedoch mit 3inch (76,2mm) Nahunterstützungshaubitze bewaffnet, in der Regel mit geschlossenem Panzergehäuse für Walzenblende.

Crusader Mk. II
Wegfall des MG-Turms vorn während der Produktion, Anbringung einer runden Luke an Stelle des Turms, sehr frühe Fahrzeuge noch mit MG-Turm ausgeliefert, Turm meist bei der Truppe abgebaut und durch eine Luke ersetzt, zwei große Fahrscheinwerfer, Wegfall des gepanzerten Frontscheinwerfers, 2-Pfünder (40mm) Panzerkanone meist mit außen liegendem Panzergehäuse für Walzenblende an Turmfront, jedoch auch noch Fahrzeuge mit offener Walzenblende produziert, Dachkonstruktion des Turms und Turmluke geändert, Detailänderungen am Turm, Wegfall des gepanzerten Gehäuses für Antennensockel an linker Turmseite bei mittlerer / später Produktion, mit Zusatzpanzerung am Bug, Luftfiltergehäuse geändert mit je fünf Ansaugstutzen.

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