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Leichter Transporthubschrauber LTH (Bw)
- Bell (Dornier) UH-1D -

(schu) - Der Hubschrauber UH­1D ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber, der für verschiedene Lufttransportaufgaben (Truppen, Verwundete, Material als Innen- und Außenlast) eingesetzt werden kann. Das Hubschraubermuster basiert auf dem "Bell Modell 204", das 1955 von Bell Helicopters im Auftrag der US Armee entwickelt wurde. In der Version UH-1 „Huey“ kamen rund 7.000 Exemplare dieser Hubschraubers im Vietnamkrieg zum Einsatz.

Bell UH-1D der Luftwaffe im typischen Erscheinungsbild der siebziger und achtziger Jahre
(Foto: Rod Prouty, US DOD)

Die Version UH-1D oder auch Modell 205 ging ab 1965 in Produktion. Sie unterscheidet sich vom Modell 204 ganz wesentlich durch die geänderte Anordnung der Treibstofftanks, was zu einem deutlichen Raumgewinn im Inneren der Kabine führte, sowie durch eine leistungsstärkere Turbine. Das Bundesverteidigungsministerium entschied 1965 die Bell bei den Heeresfliegern und der Luftwaffe einzuführen. Voraussetzung für den Beschaffungsauftrag war, dass die Maschinen nicht von Bell in den USA, sondern bei Dornier in Oberpfaffenhoffen in Lizenz gebaut werden würden. Mit dem Triebwerksnachbau wurde MTU beauftragt. Im August 1967 übergab Dornier die ersten Lizenzbauten der UH-1D an die Bundeswehr. Noch im selben Jahr begann die Heeresfliegerwaffenschule in Achum mit der Ausbildung auf dem Hubschraubermuster. Bis 1971 bauten Dornier und MTU rund 350 Modelle, davon etwa 290 für die Bundeswehr und den Rest für den Bundesgrenzschutz.

Abtransport von Verwundeten durch LTH
(Foto: Arnd Baumgardt)

Dank ihrer unkomplizierten Auslegung hat sich UH-1D bei den Piloten den Ruf eines robusten und wenig fehleranfälligen Fluggeräts erworben. Die zwei großen Schiebetüren erlauben die schnelle Beladung des Hubschraubers mit Lasten oder Soldaten. In der Konfiguration Personentransport finden auf den Segeltuchsitzen im Laderaum bis zu 12 Soldaten Platz. Für den Verwundetentransport lassen sich 6 Tragen und ein Sanitäterplatz einrüsten. Der Außenhaken ermöglicht den Transport von Außenlasten oder Spezialbehältern zur Brandbekämpfung. Insgesamt können Zuladungen von bis zu einer Tonne Gewicht aufgenommen werden. Der Transport von Truppen und deren Ausrüstung gehört daher neben Verbindungsflügen zu den Hauptaufgaben der Bell UH-1D. Die ursprünglich unbewaffneten Maschinen folgen erstmals im Rahmen des UNOSOM-Einsatzes mit so genannten "Doorgunnern". Die Luftwaffe setzt den Hubschrauber darüber hinaus im SAR- und Luftrettungsdienst ein. Die insgesamt rund 80 Bell UH-1D der Luftwaffe versehen ihren Dienst in den unten genannten Lufttransportgeschwadern:

Verbände Standort
Leichtes Transporthubschrauberregiment 10 Faßberg
Leichtes Transporthubschrauberregiment 30 Niederstetten
Heeresfliegerwaffenschule Achum
Lufttransportgeschwader 61 Penzing
Lufttransportgeschwader 62 Wunstorf
Lufttransportgeschwader 63 Hohn

 

Betankung bei Außenlandung
(Foto: Lothar Post)

Technische Daten
Länge 17,41 m
Höhe 4,48 m
Durchmesser des Hauptrotors 14,63 m
Durchmesser des Heckrotors 2,59 m
Leergewicht 2.140 kg
Innen- und Außenlast gesamt 1.050 kg
Maximales Startgewicht 4.310 kg
Reisegeschwindigkeit 160 km/h
Maximalgeschwindigkeit 220 km/h
Reichweite 507 km

Übrigens: Die Bell UH-1D trägt den Spitznamen „Teppichklopfer“. Grund für die Namensgebung sind Luftwirbel, die an den Blattspitzen der rotierenden Rotorblätter auftreten und beim Durchlauf des folgenden Blattes Knallgeräusche hervorrufen.

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