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Howitzer Motor Carriage M7 Priest (US) |
(schu) - Aufbauend auf den Erfahrungen, die man im US Heer mit 105 mm Haubitzen auf Halbkettenfahrzeugen gewonnen hatte, entwickelte sich die Idee einer Panzerhaubitze mit Vollkettenfahrgestell. Zunächst ließ die US Army zwei Prototypen bauen. Diese als T32 bezeichneten Fahrzeuge waren durch eine nach oben offene Oberwanne, in deren Mitte eine 105 mm Haubitze des Typs M1A2 montiert war, gekennzeichnet. Nach den erfolgreich bestandenen Tests führte man die leichte Panzerhaubitze im Februar 1942 unter der Bezeichnung M7 HMC (Howitzer Motor Carriage) ein. Diese von American Locomotive gefertigte Ursprungsvariante der Priest baute auf dem Fahrgestell des mittleren Panzers M3 Lee/Grant auf. Später kamen auch Laufwerksteile des M4 zum Einsatz. Die M7 wog rund 23 t, hatte eine Länge von 6.270 mm, war 2.680 mm breit und 2.540 mm hoch. Der offene Kampfraum bot Platz für eine sechsköpfige Besatzung (Fahrer, Kommandant, Richtschütze, drei Ladeschützen). Zum Schutz vor Witterungseinflüssen ließ sich der Kampfraum mit einer Plane abdecken.
M7 Priest der US Army
M7 Priest der 8. Armee
im Wüstenanstrich
Britischer HMC 105mm M7 Priest auf M3 "Lee"-Fahrgestell Im Laufe des zweiten Weltkriegs entwickelte sich die Priest, so genannt nach dem kanzelartigen MG-Stand - zur Standardwaffe der US Army. Die 8. Armee der britischen Streitkräfte erhielt im September 1942 90 M7 und setzte sie bei der Schlacht von El Alamein und später auch noch bei Landung der Alliierten in der Normandie ein. Dann wurden die Priest durch die Panzerhaubitze Sexton abgelöst und zum Mannschaftstransportpanzer Priest Kangaroo (2 Mann Besatzung + 20 Soldaten) umgebaut.
Die M7 in der
Ausführung B1
Der nach oben offene
Kampfraum der M7B1 Im Frühjahr 1944 gelangte die Variante M7B1 zur Einführung. Sie baute auf dem Chassis des M4A3 auf und wurde von einem Ford GAA Motor angetrieben. Ein eklatanter Mangel blieb jedoch bestehen. Die Priest hatte nach wie vor nur einen Seitenrichtbereich von 45° (15° links und 30° rechts) und einen Höhenrichtbereich von +35° bis -5°. Theoretisch ließ sich das Geschütz zwar auf 65° richten, nach dem Schuss wäre aber das Bodenblech des Kampfraums von dem zurücklaufenden Rohr durchschlagen worden. Um diesem Problem zu begegnen, wählten die Artilleristen wann immer möglich Feuerstellungen aus, bei denen auf Baumstämme oder andere Geländehindernisse aufgefahren werden konnte, um auf diese Weise die Steilfeuerwirkung zu erhöhen.
M7B1 beim Einmarsch in Pilsen Mit der Variante M7B2 versuchte man nach Ende des zweiten Weltkriegs, den oben beschriebenen Mangel auszugleichen. Die höher gesetzte Rohrwiege ließ jetzt die Höhenrichtung der Haubitze auf tatsächliche +65° zu. An der bewährten Bewaffnung wurde hingegen nichts geändert, so dass auch die M7B2 über eine 105 mm Haubitze M1A2 mit einer maximale Schussweite von 10.400 m und einer Feuergeschwindigkeit von acht Schuss pro Minute verfügte. Zum Schutz der Besatzung vor Beschuss mussten auch die Wände des Kampfraums erhöht werden. Im Zuge der Neugestaltung der Oberwanne und des Kampfraums wurde auch der MG-Stand verlängert. Diese um 24 cm höhere Variante kam erstmals im Korea-Krieg zum Einsatz und gehörte später zur Erstausstattung der Artillerietruppen der Bundeswehr. Ende der fünfziger Jahre schied die M7 aus dem Dienst der US Army aus. Etliche Fahrzeuge gab man an Verbündete weiter. Die letzten Einsätze der M7 erfolgten 1971 im indisch-pakistanischen Konflikt sowie 1973 aus israelischer Seite im Jom-Kippur-Krieg. |
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