logo-1.jpg (32558 Byte)

Panzerdraisinen der Deutschen Wehrmacht

Die Operationen der Achsen-Streitkräfte an der Ostfront und auf dem Balkan setzten ein gut funktionierendes und den mengenmäßigen Anforderungen entsprechendes Nachschub- und Versorgungssystem voraus. Intakte Bahnverbindungen spielten dabei eine bedeutsame Rolle. Bei ihrer Überwachung und Sicherung gegen Partisanenüberfälle setzte die Wehrmacht auf hoch mobile Spezialeinheiten des Heeres: Die leichten Spähzüge (le.Sp. 301 bis 304) und schweren Spähzüge (s.Sp. 301 bis 210). Diese mit gepanzerten Draisinen ausgerüsteten Einheiten zählten ebenso wie die Eisenbahn-Panzerzüge (PZ), die Hilfs-Eisenbahn-Panzerzüge, die Streckenschutzzüge, die Kommandozüge, die Eisenbahn-Panzer-Triebwagen sowie die Eisenbahn-Panzerjäger-Triebwagen.

Das Rückgrat der leichten und schweren Spähzüge bildeten die als Infanterie-, Artillerie-, Funk- und Kommandowagen bezeichneten gepanzerten Draisinen, bei denen es sich um eine komplette Neuentwicklung der deutschen Rüstungsindustrie handelte. Die Fahrzeuge verfügten über einen eigenen Antrieb und ein Ankopplungssystem, das das Zusammenkoppeln mit anderen Einheiten erlaubte, ohne dass sich Personal außerhalb der Fahrzeuge befinden musste. 

Der Infanteriewagen stellte sozusagen die Grundversion der Panzerdraisinen dar. Er diente dem Transport von Infanteristen und besaß zur Feuerunterstützung vier Turm-MGs.

Der Artilleriewagen entstand aus der  Kombination des Infanteriewagens mit dem Turm des Panzer III Ausf. N. Bei der Turmwaffe handelte es sich um eine 7.5cm KwK L/24, die auch in den frühen Ausführungen des Panzer IV Verwendung fand. Die Funk- und Kommandowagen unterschieden sich von der Infanterieausführung im wesentlichen durch die markante Rahmenantennen auf der Fahrzeugoberseite.

Die schweren Spähzüge formierten sich laut K.St.N. 1170x v. 15.9.1943 aus:

  • 1 Kommandantenwagen,

  • 1 Zugtruppführerwagen (Infanterie),

  • 2 Infanteriewagen,

  • 1 Pionierwagen,

  • 1 Zugtruppführerwagen Artillerie,

  • 4 Artilleriewagen,

  • 2 Flakwagen (2cm Vierling),

  • 2 Panzerträgerwagen mit Skoda Pz 38 (t),

  • 1 Spähpanzer Panhard 204 (als gleisunabhängiges Radfahrzeug).

Der von Materialknappheit, Versorgungsschwierigkeiten und den Rückzügen geprägte Kriegsalltag führte zu folgender Formation:

  • 2 Kommandowagen,

  • 2 Infanteriewagen,

  • 2 Pionierwagen,

  • 2 Artilleriewagen,

  • 2 Flachwagen mit aufgesetzter Vierlings-Flak,

  • 2 Panzerträgerwagen mit Skoda Pz 38 (t),

  • 2 Abstoßwagen mit u.a. Gleisbaumaterial,

  • 1 Dampflok (üblicherweise nicht vorgesehen, aber aus Triebstoffmangel erforderlich).

Der Beitrag "German Armored trains in Balkans 1941-1945" von Dinko Predojevic beschreibt folgende abweichende Gliederung:

  • 2 gewöhnliche Waggons in der Mitte, an die jeweils nach vorne bzw. hinten angehängt waren:

  • 4 Mehrzweckwagen für die Infanterie, 

  • 2 Artilleriewagen, 

  • 2 Flak-Wagen,

  • 2 Flachwagen mit Somua oder Pz 38 (t) beladen

  • 2 bis 4 zusätzliche Flachwagen.

Die leichten Spähzüge bestanden hingegen aus vier Kommandowagen und sechs Mehrzweckwagen. Sie wurden üblicherweise zur Begleitung von Güter- oder Personenzügen eingesetzt.

Modellbauer, die sich an die Gestaltung eines Spähzuges heranmachen wollen, finden mittlerweile in allen gängigen Maßstäben entsprechende Angebote. Einen Überblick gibt die Modell-Liste.

| HOME | PANZER | RADFAHRZEUGE | TARNSCHEMEN | GLIEDERUNGEN | NEUHEITEN | UNITED FUN SHOP |

Copyright: Andreas Richter, c/o UNITED-FUN, Invalidenstr. 9, D-31785 Hameln (Germany)