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Eisenbahn-Panzerzüge Typ BP42 und BP44 (WH)

Die aus rund 130 Soldaten bestehenden BP42 (PZ Nr. 61 - 72) waren symmetrisch gegliedert. In der Mitte befand sich die gepanzerte Lokomotive mit je einem gepanzertem Tender an der Front und am Heck. Die dann folgenden Halbzüge bestanden aus:

1 Geschützwagen, 
1 Infantriewagen bzw.  Kommandowagen,
1 Artillerie- und Flakwagen (2cm Flakvierling),
1 Panzerträgerwagen (Panzer 38 (t)) sowie
1 Abstoßwagen.

Als verstärkte Version des BP42 wurde 1944 der BP44 eingeführt (Panzerzug Nr. 73 - 84). Die PZ 83 und PZ 84 gelangten aber wohl nicht mehr zum Einsatz. Die markanteste Änderung gegenüber dem BP42 bestand im Ersatz des Abstoßwagens  durch den Panzerjägerwagen, ein mit dem Panzer IV -Turm und mit einer 7,5cm KwK L/48 ausgerüsteter Wagen. Es konnten jedoch nicht alle BP42 mit dem Panzerjägerwagen nachgerüstet werden. Eine weiteres Unterscheidungsmerkmal war die Nachrüstung des Geschützwagens mit einer 10,5cm oder einer 15cm Feldhaubitze.

BP42- und BP44-Züge verfügten darüber hinaus über je zwei Panhard Panzerspähwagen, die sich frei im Gelände bewegen oder mit Hilfe von Umrüstsätzen, die auf dem Abstoßwagen mitgeführt wurden, gleistauglich gemacht werden konnten.

Die Standardisierung der Panzerzüge ließ sich jedoch mit Fortdauer des Krieges nicht durchhalten, so dass an den Kriegsschauplätzen zahlreiche Varianten auftauchten. Materialknappheit führte beispielsweise zur Vereinfachung der Wagen oder die 2cm Vierlingsflak des Flakwagens wurde durch Wirbelwind-Türme ersetzt. Der an der Ostfront eingesetzte Eisenbahn-Panzerzug 26  erfuhr  1944 die Umrüstung mit zwei T34-Türmen. Ebenso variabel wurde die Beladung der Panzerträgerwagen gehandhabt. Der Eisenbahn-Panzerzug 27 führte beispielsweise zwei mittlere Panzer vom Typ Somua S35 mit. 1943 erhielten die Saurer-Werke in Wien sogar den Auftrag ein Schienenlaufwerk für den Panzer III zu entwickeln, um sie später den Panzerzügen beizugeben. Zum Einsatz kamen Serienfertigungen dieses Fahrzeuge aber nicht mehr.

BP42-/BP44- Eisenbahn-Panzerzüge zeigten sich in den unterschiedlichsten Tarnschemen. Während die ersten Ausführungen zunächst im grauen Anstrich der Reichsbahn gestrichen waren, erfolgte ab 1943 ein Anstrich im Dunkelgelb der Wehrmacht mit oder ohne rotbraunen und/oder grünen Abtarnungen. In verschneitem Gelände eingesetzte Panzerzüge trugen auch einen weißen Wintertarnanstrich.

Damit die PZ auch über längere Zeit im Einsatz bleiben konnten, wurden ihnen Trosszüge beigestellt, die über einen Wohn- und Versorgungsteil verfügten. Der Wohnteil bestand aus 1-2 Offiziers- Wohnwagen und 6-10 Mannschafts- Wohnwagen. Dabei handelte es sich in den ersten Kriegsjahren noch um D-Zug- und Personenwagen. Gegen Ende des Krieges standen häufig jedoch nur noch geschlossene Güterwagen zur Verfügung. Der Versorgungsteil bestand aus mindestens einem Waffen- und Werkstattwagen, einem Bekleidungswagen, einem Munitionswagen, einem Verpflegungswagen, einem Bau- und Gerätewagen (alles geschlossene Güterwagen) und zwei Flachwagen, auf denen die zum Tross gehörenden Radfahrzeuge (VW-Kübelwagen, 2to LKW) mitgeführt wurden. Eigene Lokomotiven besaßen die Trosszüge nicht.

Für Modellbauer bietet übrigens der Kleinserienhersteller FCM seit einiger Zeit die Wagen des Eisenbahn-Panzerzugs Typ BP44 als Resinbausätze im Maßstab 1/76 an (s. ModellFotos). Die Bausätze sind in Deutschland exklusiv über www.united-fun.de erhältlich (s. auch: Modell-Liste)

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Lokomotive
mit gepanzertem Tender
des BP44

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Geschützwagen
des BP42

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Kommandowagen
 des BP44

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Flakwagen
des BP44

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Panzerträgerwagen ATG-7
des BP44

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Panzerjägerwagen
des BP44

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