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Schützenpanzer M39 (Bw)

(schu) - Der amerikanische Schützenpanzer M39 war der erste Schützenpanzer, der der noch jungen Bundeswehr im Jahre 1956 zu lief. Die Fahrzeuge waren zwischen 1944 und 1952 in den USA  in einer Gesamtstückzahl von 640 Fahrzeugen gefertigt worden und wurden aus Beständen der US-Armee zur Verfügung gestellt.

Bei dem M39 handelte es sich um eine turmlose Version des leichten Kampfpanzers M18 Hellcat. Entwickelt wurde der M39 als gepanzertes Mehrzweckfahrzeug, das bei den US-Streitkräften vom zweiten Weltkrieg bis zum Koreakrieg als Transportpanzer, Artillerie-Zugmaschine und Mannschaftstransportwagen Verwendung fand.

SPz M39 der Bundeswehr
(Foto: Arnd Baumgardt)

SPz M39 mit Lkw 3t gl im Hintergrund
(Foto: Arnd Baumgardt)

Schweres Maschinengewehr cal .50 (12,7 mm) M 2
(Foto: Arnd Baumgardt)

Insgesamt erhielt die Bundeswehr ca. 100 Exemplare dieses gepanzerten Vollkettenfahrzeug, das sich insbesondere durch den oben offenen Kampfraum auszeichnet, angeboten. Beschafft wurden aber 32 Fahrzeuge. Fahrer und Funker saßen im vorderen, nach oben gezogenen Kampfraum unter Panzerschutz. Der Platz des Kommandanten befand sich in der Mitte des Kampfraums, in dem auch bis zu 11 weitere Soldaten Platz fanden. Der Motor des rund 15 t schweren Fahrzeugs befand sich im Heck. Die Hauptbewaffnung bestand aus einem integrierten und schweren Maschinengewehr cal .50 (12,7 mm) M 2, das auf einem Drehkranz lafettiert war. Bemerkenswert ist der mit rund 2 m vergleichsweise hohe Kampfraum, der das Auf- und Absitzen zu einer echten Leibesübung machte.

Von den ersten Panzergrenadierbataillonen der Bundeswehr wurde nur das Lehrbataillon in Munster mit dem M39 ausgerüstet. Die übrigen Bataillone erhielten zunächst LKW. Das Panzergrenadier-Lehrbataillon setzte den M39 nicht nur als Schützenpanzer sondern übungsmäßig auch als Mörserträger ein. Hölzerne Eisenbahnschwellen bildeten den Mörser nach.

Der M39 erwies sich als ausgesprochen geländetauglich und war den damaligen Kampfpanzern M47 und M48 sowohl im Gelände als auch auf der Straße an Geschwindigkeit und Beweglichkeit deutlich überlegen. In der Praxis waren die Fahrzeuge aber auf Grund fehlender Ersatzteile nur selten in vollem Maße einsatzfähig. Die Teilnahme an der Lehrübung 1958 (LV 58) soll dem Vernehmen nach zur rapiden Zunahme der nicht mehr einsatzfähigen Fahrzeuge geführt haben. Mit der Einführung des Schützenpanzers lang vom Typ HS 30 endet 1960 die nur vierjährige Dienstzeit des M39 bei der Bundeswehr.


Herzlichen Dank an Jürgen Kreissl für die ergänzenden Informationen.

 

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