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Panzer IV mit 3 cm MK 103 „Kugelblitz“
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Der Kugelblitz im Modell In seinen wesentlichen Bauteilen reicht das als Basis dienende Grundmodell des Panzer IV Bausatzes von Tamiya aus. Aber, da es sich bei beiden Umbausätzen nur um Umbausätze mit Kugelblitz–Türmen handelt, besitzt dieser Panzer IV im Frontbereich nicht die notwendigerweise geänderte Form des Panzerkastenoberteils. Hier ist Eigenbau angesagt und zudem sind die Fahrer- und Funkerluken schräg anzuordnen. Beide aus Kunstharz gefertigten Umbausätze bestehen aus dem kugelförmigen Turmgehäuse (Kugellafette), der Turmaufhängung und dem Schutzmantel, wodurch ein Turm in Form eines flachen Kegelstumpfes entsteht.
Die Wanne nach dem Umbau Lediglich dem Umbausatz von CMK liegt die vereinfachte Auspuffanlage der Ausf. J des PzKpfw IV bei. Der Ausschnitt für den Turmdrehkranz ist am Basisbausatz zu erweitern, da dieser einem 1900 mm großen Drehkranz zu entsprechen hat. An den Turmbauteilen aus der CMK-Produktion wird man nicht umhin kommen, recht große Angussstellen entfernen zu müssen, wohingegen es bei dem von Schatton-Modellbau offerierten Umbausatz lediglich eine schmalere und damit kleinere Angussstelle zu beseitigen gilt. Beiden Umbausätzen gemeinsam sind aber die Entfernung der Gusshäute für Turmdrehkränze bzw. Angüsse für den Schutzmantel des Kugelblitzgehäuses. Beim Basisbausatz des Panzer IV ist grundsätzlich nach Bauanleitung zu verfahren. Die mittlerweile bei Tamiya in diesem Maßstab übliche metallene Unterwanne mit den Ansätzen für je Seite vier Stahl-Stützrollen verleiht zwar genügend Gewicht und Stabilität, schließt aber eine Gelände bezogene Dioramengestaltung nahezu aus. Eine erste, aber nicht wesentliche Entscheidung fällt mit der Auswahl des Leitradtyps in der ersten Baustufe, entweder in der aus zusammengeschweißten Rohrteilen gefertigten, frühen Variante (Ausf. F) oder als späteres, gegossenes Mittelstück mit gebogenen Rändern (Ausf. H). Die Wahl muss auf die frühe Form fallen. Da dieses Tamiya-Modell noch über die alte Abschleppmöglichkeiten mit Anhängegabeln und Bolzen verfügt, bringt man diese entgegen der Bauanleitung jedoch erst nach der Bugplatte an, gleiches gilt aus Stabilitätsgründen auch für die Heckpartie des Panzer IV. Bei der Gleiskettenmontage schreibt die Bauanleitung vor mit den Einzelsegmenten am Antriebsrad zu beginnen. Statt dessen empfehle ich zwecks einer besseren Ausrichtung des bereits leicht durchhängend gestalteten Kettenvorlauf–Bauteils zu beginnen und hiernach die weitere Anbringung der Kettenbauteile vorzunehmen. Mit Fertigstellung der Unterwanne und des Aufziehens/der Anbringung der Gleisketten ist deren farbliche Gestaltung angesagt. Sitzt erst die Oberwanne fest auf, lässt sich bekanntermaßen der Kettenvorlauf nicht mehr mit Farbe ausgestalten. Gleichermaßen wird alles Werk- und Schanzzeug erst nach Abschluss des Zusammenbaus angebracht. Das Gleiskettensegment (Bauteil D15) in Baustufe 17 ist rückseitig einpassend plan zu schleifen.
Die beiden Türme im Vergleich (Ausf. Schatton links, Ausf. CMK rechts) Wenden wir uns nunmehr den beiden Türmen zu. Im Vergleich beider Ausschnitte für einen Turmdrehkranz fällt jener des CMK-Bausatzes um über 5 mm im Durchschnitt zu gering aus. Dies trifft auch auf den gesamten Turm zu, der nach meinen Feststellungen zu klein dimensioniert ausfällt. Hingegen sind beide Geschützrohre des CMK Kugelblitz zu groß und stellten keineswegs ein 30 mm Kaliber dar. Auch fällt auf, dass diese Geschützrohre in ihrer Länge zu kurz bemessen sind. Schatton hat hingegen seinem Bausatz aus Messing gedrehte Geschützrohre mit Rohrverstärkung und gefrästen, gebohrten Mündungsbremsen beigegeben, deren Länge zudem stimmig ist. Obwohl der CMK-Turmbausatz an und für sich recht stimmig zu wirken versteht, gilt dies nicht für die beiden Mantelrohre, aus denen die Geschützrohre der MK 103 herausragen. Hier ist beim CMK-Bausatz nur eine von drei Zentrierschrauben wiedergegeben. Hingegen sind die besonders markanten Mündungsflammendämpfer recht gut gestaltet . Auch reichen fälschlicherweise beim CMK-Bausatz beide Luken bis zum Turmdach. Zieht man nun den Umbausatz von Schatton-Modellbau heran, so sind weder überdimensionierte Geschützrohre oder solche vorgenannten Recherche-Fehler auffällig. Hier stimmen die Details. Obschon auch der Schatton-Umbausatz nicht komplett ist, denn es fehlt die typische Auspuffanlage der Ausf. J des Pz IV und es fehlen die beiden Abdeckbleche oberhalb der Halterungen des Turmgehäuses am Schutzmantel. Diese sind im CMK-Bausatz jedoch vorhanden – mit je Seite drei Befestigungsschrauben. Nun mag man sich trefflich streiten, ob hier drei oder nur zwei Schrauben saßen. Es gibt anhand unterschiedlicher Bildwiedergaben offenbar beide Ausführungen. In so weit erhielt auch mein Schatton-Kugelblitz-Turm nachträglich eine dem gemäße dreifache Verschraubung.
Das CMK-Modell im grundierten Rohbau Für beide Turmbausätze gilt gemeinsam, die Anbringung von Hebeösen aus Draht am Schutzmantel, jeweils vorn und hinten. Beide Bauanleitungen unterschlagen dies! Ebenso ist in beiden Bausätzen ein Stützkeil (?) unmittelbar hinter der vorderen Hebeöse im Inneren des Schutzmantels, vermutlich eine aus Stabilitätsgründen nötige Verstärkung, anzubringen. CMK offeriert hierzu ein quaderförmiges (!) Bauteil, Schatton hingegen nichts. Beim CMK Bausatz sind Geschütz- und deren Mantelrohre als gemeinsames Bauteil gefertigt, bei Schatton muss man zur Aufnahme der Geschützrohre ca. 5,5mm tief die am Turmgehäuse befindlichen Mantelrohre aufbohren. Zur Montage und Befestigung empfiehlt sich aus Stabilitätsgründen die massiv gegossenen Turmgehäuse mittig zu durchbohren und einen durchgehende Achse einzusetzen. Damit die Mantelrohre sich in die Aussparungen des Schutzmantels absenken lassen, müssen die Geschützrohre des CMK-Bausatzes zwingend am Turmgehäuse befestigt sein. Beide Achsen werden durch die Halterungen des Drehkranzes und des Turmgehäuse geschoben, abgelängt und bei abgesenkten Geschützen in 0° Stellung mit dem Schutzmantel angepasst. Zudem sollte die Achse mit dem Turmgehäuse dauerhaft verklebt werden, damit das Turmgehäuse sich nicht seitlich auf der Achse bewegen kann. In der Zusammenfassung beider Modelle hat für mich eindeutig der in seinen Dimensionen stimmige Umbausatz aus der Produktion Schatton-Modellbau das bessere Ergebnis erbracht und wird empfohlen.
Die fertig gestellte Ausführung von CMK
Zum Verwechseln ähnlich - In der Verarbeitung aber unterschiedlich: Das Schatton-Modell Die Farbgebung erfolgte in der Grundfarbe Dunkelgelb (Vallejo No. 025) mit Rotbraun (Vallejo No. 041) und Olivgrün (Vallejo No. 011). Mit Farbpigmenten, Pastellkreide wurde eine dezente für Plastizität sorgende Schattenwirkung aufgebracht und aufgehellt. Wegen der minimalistischen Zahl an Prototypen erfolgte lediglich eine Kennzeichnung mit drei klassischen s/w Balkenkreuzen an der Turmverkleidung. Damit deren Trägerfilm unsichtbar bleibt, wurden beide Türme mit Glanzlack (Vallejo) überzogen und das gesamte Modell nach Abschluss komplett mit Mattlack abgestumpft. Vorsicht, älterer Mattlack von Vallejo neigt zum Hinterlassen von weißen Farbpigmenten in kleinster Tropfenform ... was ich leidvoll erleben durfte. Eine für mich übertrieben wirkende Alterung, wie sie derzeit gerne präsentiert wird, scheidet insbesondere wegen der kurzen Lebenszeit der „Kugelblitze“ aus. Quellen: Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten – Band
5 der Reihe Militärfahrzeuge, Motorbuch Verlag, 1988 |
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