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Panzer IV mit 3 cm MK 103 „Kugelblitz“
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(LLK) - Nachdem im Maßstab 1:48 ein Modell des Panzerkampfwagen IV von Tamiya angeboten wurde, war es letztlich nur eine Frage der Zeit bis auch Umbausätze zum Flakpanzer IV „Kugelblitz“ mit beiden 3 cm MK 103 erscheinen mussten. Historische Bemerkungen Jahrelang stand geschrieben, der vermutlich einzige noch erhaltene Turm des Kugelblitz stünde in der Studiensammlung des Royal Military College of Science in Shrivenham in England. Drei Flakpanzer IV "Kugelblitz" sollen anhand eines US-amerikanischen Beuteberichtes gefertigt worden sein und zwei fast komplettierte Türme habe man bei Mercedes-Benz in Berlin-Marienfelde vorgefunden. Nun, die zuerst veröffentlichten Fotos zeigten einen Kugelblitz-Turm der offensichtlich nach Shrivenham gehörte. Aber in Rendsburg befindet sich ein Kugelblitz-Turm bei der Flugabwehrschule der Bundeswehr. Mittlerweile lässt sich zudem im Internet nachlesen, dass nach einer Erprobung auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf mindestens ein Flakpanzer Kugelblitz noch zum Einsatz kam und dass zumindest ein weiterer Kugelblitz-Einsatz bei Spichra erfolgte. Im Zuge des Vorrückens amerikanischer Truppenteile um den 1. April 1945 gerieten die dortigen deutschen Stellungen auf dem Spatenberg unter Dauerbeschuss und der Flakpanzer erhielt Treffer. Sein Turmdrehkranz lag bis 1999 an einem Hang, ehe er geborgen wurde und sich vermutlich nun in der Sammlung des Militärhistorischen Museums in Dresden befinden dürfte.
Der Kugelblitz-Turm der Flugabwehrschule Rendsburg (Foto: Lothar Limprecht) Mit fortschreitendem Kriegsverlauf litt die deutsche Wehrmacht unter der immer größer werdenden Luftüberlegenheit der Gegner. Flugabwehrgeschütze, die mit den gepanzerten Kräften Schritt halten konnten, wurden auf deutscher Seite nötiger denn je. Trotz vielfacher Bemühungen waren alle auf Selbstfahrlafetten befindlichen Flugabwehrgeschütze aus truppeneigenen Improvisationen entstanden und zeichneten sich daher durch eine gegen Infanteriewaffenbeschuss ausreichende seitliche Panzerung aus. Sie waren nach oben offen und boten damit ihrer Besatzung im Kampfeinsatz keinerlei Witterungsschutz und auch geringere Sicherheit gegen die Bordwaffen anfliegender und zu bekämpfender Luftfahrzeuge. Für die Entwicklung eines geschlossenen Flak-Turmes waren die deutschen Flugabwehrwaffen wegen ihrer Auslegung auf patronierte Magazinbenutzung nicht geeignet. Darüber hinaus mussten Lösungen zur unter Panzerschutz befindlichen Visiereinrichtung und der Rauchgas-Absaugung gefunden werden. Als Alternative zur Verwendung von Magazinen bot sich der Umbau einer Flugzeug-Bordkanonenbewaffnung an, da diese gegurtete Munition mit hoher Kadenz und Anfangsgeschwindigkeit verschießen konnte. So entstanden unter Abänderung verfügbarer 2 cm-Flak-38-Lafetten und der 3 cm Maschinenkanone MK 103 die erste 3 cm Vierlingsflak 103/38, die wegen ihrer Streuung beste Voraussetzungen bot, angreifende Feindflugzeuge wirkungsvoll bekämpfen und treffen zu können.
Detailaufnahmen des
Rendsburger Kugelblitz-Turms Es mag dann in Folge dieser Versuche durchaus einer der "Treppenwitze" der Geschichte sein, wenn die Behauptung stimmt, wonach ein "findiger Kopf" die Aufhängung und Steuerung der abwärts gerichteten Kugellafette eines US-Viermot-Bombers auf die Verwendung in einem Panzerkampfwagen abstimmte und somit diese Idee gegen ihre Erfinder einsetzte. So stellte das drei Mann der Besatzung einigermaßen Platz bietende Kugelblitzgehäuse den ersten geschlossenen Flakpanzerturm dar. Dieser bestand aus Gewichtsgründen aus lediglich 20 mm starken Panzerstahl in dessen Innern der Kommandant (Turmmitte) und zwei Schützen zu seinen Seiten Platz fanden. Fahrer und Funker befanden sich wie bei allen deutschen Panzern im Frontbereich der Wanne. Das mit einem Stahlmantel in Front und Rücken versehene Kugelgehäuse befand sich mit seinen beiden Aufhängungen (Zapfen) im Drehkranz eines Tiger I und wurde auf einem Fahrgestell des Panzer IV untergebracht. Mit einem Höhenschwenkbereich von bis zu + 80° und einer Seitenrichtgeschwindigkeit von 60°/Sek., einer Einzel- oder gemeinsamen Rohrabfeuerung mit Rauchgas-Absauggebläse und einem völlig unter Panzerschutz befindlichen Stereovisier wiesen die ersten Prototypen eines geschlossenen Flakpanzers Merkmale auf, die bis in die fünfziger Jahre richtungsweisend blieben. Der "Kugelblitz" sollte nach Einführung den in den Stabskompanien der Panzerregimenter vorhandenen Flakpanzer IV-Typ "Möbelwagen", bzw. "Ostwind", ersetzen. Eine Produktion von monatlich 30 Fahrzeugen ist nicht mehr angelaufen. Quellen: Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten – Band
5 der Reihe Militärfahrzeuge, Motorbuch Verlag, 1988 |
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