FV430 Armoured Personnel Carrier Serie (UK) |
(schu) - Was für die amerikanischen und die "fast-den-ganzen-Rest-der-Welt"- Streitkräfte der Schützenpanzer M113 ist, ist für den britischen Soldaten der FV432 Schützenpanzer (FV = Fighting Vehicle). Der englische Neffe des M113 wurde in den späten fünfziger Jahren von der GKN Fighting Vehicle Development Division entwickelt. Gebaut wurden zunächst vier Prototypen und zehn Versuchsfahrzeuge des ungepanzerten leichten Kettenfahrzeugs FV420. Nach dem grundsätzlichen OK des britischen Verteidigungsministeriums betrieb GKN die Weiterentwicklung. Im Jahre 1962, GKN firmierte jetzt unter GKN Defence, erging der offizielle Produktionsauftrag für den Armoured Personnel Carrier FV432 APC. Die ersten Serienfahrzeuge gingen 1963 an die Truppe. Darüber hinaus sollte GKN das leichte kettengetriebene Transportfahrzeug FV431 sowie den FV434 als Bergungspanzer weiterentwickeln. Der FV431 kam jedoch nie zum Einsatz. Im Produktionszeitraum bis 1971 lieferte GKN 3000 FV432 aus. Die erste Serie trug die Zusatzbezeichnung Mk 1. Dann folgten Mk 1/1 und Mk 2 sowie schließlich Mk 2/1. Die Stahlpanzerung des FV432, der von der Truppe als Trojan bezeichnet wird, bietet Schutz gegen leichte Infanteriewaffen und Splitter. Der Fahrer sitz rechts vorne im Fahrzeug, über ihm befindet sich eine nach links öffnende Luke (Anm.: Auf verschiedenen Fotos, z.B. Modellfan 9/2000, werden seitenverkehrte Abbildungen gezeigt!). Der Kommandantensitz befindet sich unmittelbar hinter dem des Fahrers und hat eine um 360° drehbare Luke, neben der auch das 7.62 mm GPMG montiert wird Im Heck des Fahrzeuges befindet sich der Mannschaftsraum, der 10 (je fünf rechts und links) Soldaten Platz bietet. Die hochklappbaren Sitzbänke erlauben es, den FV432 mit zusätzlichen Ladungen von bis zu 3750 kg zu beladen. Den Ausstieg für die Mannschaften bildet eine am Fahrzeugheck befindliche, nach rechts öffnende Tür. Über dem Mannschaftsraum befindet sich eine kreisrunde Luke, deren Hälften nach rechts und links öffnen. Motor und Getriebe sind links vom Fahrer angeordnet. Der Auspuff befindet sich auf der linken Fahrzeugaußenseite (ab Mk2). Ursprünglich wurden alle Fahrzeuge mit einer aufstellbaren Faltwand am oberen Rand des Aufbaus versehen, die das Fahren unter Wasser ermöglichte. Im Laufe der Jahre verschwanden die Faltwände jedoch von den Fahrzeugen, was den Verlust der amphibischen Einsatzfähigkeit zur Folge hatte. Einige technische Daten: Länge: 5,251 m Breite: 2,8 m, Höhe: 2,286 m, Kampfgewicht: 15,280 kg , Triebwerk: Rolls-Royce K60 No 4 Mk 4F 2-stroke 6-cylinder multi-fuel, Höchstgeschwindigkeit (Straße): 52,2 km/h, Reichweite: 480 km
Zur FV430 Serie gehören u.a. folgende Ausführungen:
Die Vielzahl der Varianten und Ausführungen, die sicherlich nicht vollständig ist, zeigt, dass die "Trojan" im Laufe ihrer langen Dienstzeit den verschiedenen Bedürfnissen der Truppe angepasst worden sind. Gerade der Golfkrieg 1990/91 sowie die Einsätze auf dem Balkan machten weitere Modifikationen (u.a. Pionierpanzer mit Räumgeräten und Räumschaufeln) notwendig. Im Gegensatz zur M113-Familie fand die FV430-Serie nur geringe Verbreitung. Außer von den britischen Streitkräften, setze nur die Indische Armee Fahrzeuge dieses Typs ein. Das australische Heer entschied sich 1962 nach einem Vergleichstest zwischen M113 und FV432 - auch vor dem Hintergrund des australischen Vietnam-Einsatzes - für die Einführung des M113. Obwohl die FV430-Fahrzeuge bereits mehr als 30 Jahre "auf dem Buckel" haben, steht ihre Ausmusterung noch nicht unmittelbar bevor. Erst für 2010 erwartet die Britische Armee Ersatz für die betagte FV432-Flotte. Dann hofft man, die ersten von insgesamt 1400 MRAV Fahrzeugen zu erhalten, die gegenwärtig als europäisches 'battle taxi' entwickelt werden. |
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