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Armoured Truck FV1611 HUMBER 'PIG' (UK)

(schu) - Beim Humber Pig handelte es sich um einen gepanzerten Lkw der Mitte der fünfziger Jahre auf der Basis des 1-ton Lkws (4x4) FV1601a gebaut wurde. Das in 1700 Exemplaren produzierte "Schwein" war bis zur Ablösung durch den Schützenpanzer FV432 bei den Infanterieeinheiten des britischen Feldheeres und der BAOR (Britische Rheinarmee) weit verbreitet. In der Ausführung FV1611 diente das 4,93 m lange, 2,04 m breite und 2,12 m hohe Fahrzeug als Mannschaftstransportwagen. Der FV1612 war für Funk- und Führungsaufgaben ausgerüstet, während der FV1613 die Funktion eines Krankentransportwagens ausfüllte. Das Royal Armoured Corps (RAC) besaß mit dem FV1620 eine spezielle Variante, auf dessen umgebauten Heck sich Abschussvorrichtungen für zwei weitreichende Malkara/Hornet- Panzerabwehrraketen befanden. Weiterhin wurde eine Variante als Drohnen-Kontrollfahrzeug sowie als Zugfahrzeug für das "Green Archer" Radargerät entwickelt.

Humber One-Ton FV1601 - Die "Mutter aller Schweine"
(Foto: Jochen Vollert)

FV1609 - Früher 'Pig' mit Planenverdeck
(Foto: Christopher Foss)

Bei den Manövern der sechziger Jahre gehörte der FV1611 auch zum norddeutschen Straßenbild
(Foto: Ray Matthews)

Hersteller des Humber Pigs waren die Firmen Rootes (Fahrgestell) und GKN Sankey bzw. Royal Ordnance Factory (Aufbauten). Die Fahrzeugwanne war voll verschweißt. Die Panzerung fiel vergleichsweise bescheiden aus; denn mit den Fahrzeugen sollten lediglich 6 bis 8 Infanteristen auf das Schlachtfeld transportiert werden, um dort abgesessen und ohne Fahrzeugbegleitung in den Einsatz zu gehen. Unter dieser Prämisse verzichtete man bei den frühen FV1611 auf einen geschlossenen Kampfraum und begnügte sich mit einem Planenverdeck. Erst die Ausführung FV1611 Mk 1 hatte einen leicht, aber voll gepanzerten Heckaufbau und Schießluken. Ende der sechziger Jahre begann die Ablösung der "Humber Pigs".

Der sich in den frühen 70er Jahren ausweitende Bürgerkrieg in Nordirland führte zu einem "Revival" des FV1611. Die britischen Streitkräfte benötigten dringend gepanzerte Radfahrzeuge, die sich als Patrouillenfahrzeuge einsetzen ließen. Kurzerhand entschloss man sich, die noch in Depots stehenden FV1611 zu reaktivieren sowie die bereits in Sammler- oder Händlerhand befindlichen Fahrzeuge zurückzukaufen und nach Nordirland zu schicken. Das zweite Leben der FV1611 dauerte bis Mitte der achtziger Jahre. Ständige Verbesserungen, u.a. des Panzerschutzes, sowie der Bau von Sondervarianten mit Wasserwerfern oder Räumschilden.

FV1611 mit voll gepanzertem Aufbau
(Foto: N.N.)

FV1611 Mk 2 im Nordirland-Einsatz
(Foto: Flack: Today's British Army in Colour, 1992)

Panzerjäger FV1620 Melkara/Hornet bis 1967 beim RAC im Einsatz
(Quelle: Taschenbuch der Panzer, 1969)

FV1620 in Marschposition
(Quelle: Taschenbuch der Panzer, 1969)

Die  luftverlastbaren FV1620 konnten per Fallschirm abgesetzt werden
(Quelle: Truppendienst Taschenbuch - Die Armeen der NATO, 1966)

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