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Trojan Armoured Vehicle Royal Engineers (AVRE) (UK)

(schu) - Im Jahre 2001 entschied sich das britische Verteidigungsministerium ein neues Armoured Vehicle Royal Engineers (AVRE) entwickeln zu lassen. Die von der UK Defence Procurement Agency (DPA) durchgeführte internationale Ausschreibung zur Entwicklung und zum Bau des neuen Engineer Tank Systems (ETS) gewann die britische Firma Vickers Defence Systems (heute: BAE Global Combat Systems). Nach intensiver Erprobung der beiden Prototypen fiel im Jahre 2006 die Entscheidung für die Beschaffung des Trojan genannten Pionierpanzers. Zwei Jahre später wurde die volle Einsatztauglichkeit festgestellt und im Werk Newcastle-upon-Tyne begann die Fertigung von 33 Pionierpanzern.

Trojan AVRE während einer Übung in der Senne
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Der Trojan gehört zur Challenger-2-Familie und löst die Chieftain AVRE ab
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Der Trojan gehört ebenso wie der Kampfpanzer und der Brückenleger Titan zur Challenger-2-Familie. Der Pionierpanzer, der in erster Linie dafür vorgesehen ist, Gassen durch Minenfelder zu brechen und anschließend zu markieren, basiert auf einem stark modifizierten Challenger-2-Fahrwerk. Der turmlose Aufbau besteht aus dem gepanzerten erhöhten Frontaufbau mit den Arbeitsplätzen der Besatzung und dem Antriebsblock im Heck. Auf der rechten Frontseite befindet sich ein Knickarmbagger mit Schnellwechselvorrichtung. Der hydraulische Baggerarm hat eine Hebekapazität von 6,5 Tonnen. Die optional verwendbare Baggerlöffel hat ein Volumen von einem Kubikmeter. Als weitere Anbaugeräte stehen ein Impulshammer und ein Erdbohrer zur Verfügung. Dank dieser zurüstbaren Anbaugeräte kann der Trojan mit Hilfe seines Hydraulikarms Faschinenrollen ablegen, Hindernis anheben und beseitigen oder Erdarbeiten ausführen.

Trojan mit Chobham-Zusatzpanzerung und Pearson Minenräumpflug im Afghanistan-Einsatz
(Foto: MOD / Crown Copyright)

Trojan, die zum Minenräumen eingesetzt werden sollen, lassen sich innerhalb kurzer Zeit mit einem Minenräumsystem von Pearson Engineering ausrüsten. Der Minenräumpflug ersetzt dann das normale Räumschild an der Fahrzeugfront. Alternativ zur Verwendung des Minenräumpfluges kann der Trojan mit dem anhängergestützten Python Minenräumsystem eingesetzt werden. Zur Räumung von Panzerminen mit Magnetzünder kann ein "Magnetic Signature Projector", der durch die Simulation der magnetischen Signatur des Panzers selbst weiter entfernt verlegte Minen zündet, eingerüstet werden. Der Trojan ist desweiteren mit dem so genannten Pathfinder Obstacle Marking der Firma Pearson ausgestattet, das die automatische Markierung der geräumten Minengasse vornimmt.

Trojan Armoured Vehicle Royal Engineers (AVRE) - Technische Daten
Länge 8,3 m
Breite 3,5 m, mit Zusatzpanzerung: 4,2 m
Höhe 4,2 m
Gewicht, geschätzt 62.500 kg
Motor Perkins CV12 Dieselmotor
Leitung 883 kW
Besatzung 2
Bewaffnung MG 7.62 mm L94A1, ABC-Schutzausstattung

Der dreiköpfigen Besatzung steht zur Selbstverteidigung ein fernbedienbares MG 7.62 mm L94A1 zur Verfügung. Eine ABC-Schutzausstattung ist ebenfalls vorhanden. Dem Schutz der Besatzung dient auch die vollkommene Fernbedienbarkeit des Pionierpanzers. Selbst die bis zu zwei anhängbaren AVRE-Anhänger können von der Besatzung ferngesteuert abgehängt werden.

Durch den Transport eines Faschinenbündels erhöht sich die Fahrzeughöhe deutlich
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Ein bemerkenswertes Detail ist die Schmutzfangplane des Faschinengestells
(Foto: Sebastian Kreutzkamp)

Die Trojan Pionierpanzer löst seit dem Jahre 2008 bei den Panzerpionieren der Royal Engineers die mittlerweile in die Jahre gekommenen Chieftain AVRE ab. Mit der "Operation Moshtarak" begann im Jahre 2010 der Einsatz von drei Trojan im Rahmen der britischen Afghanistan-Mission.

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