JAGD- UND SPÄHPANZER CENTAURO B1 (IT)

Für die italienische Armee wurde von IVECO Defence in Zusammenarbeit mit Otobreda Ende der 80er Jahre der Centauro B1 Radpanzer als Panzerjäger und schweres Aufklärungsfahrzeug mit 105mm Kanone entwickelt. Die Entwicklung von Waffe und Turm erfolgte durch Otobreda. Das heutige Firmenkonsortium Consorzio IVECO Fiat - Otobreda fertigt seit 1991 die Fahrzeuge für die italienische Armee.

Der ursprüngliche Auftrag über 450 Centauro B1 wurde in den 90er Jahren zunächst auf 400 Fahrzeuge gekürzt, mit der Weiterentwicklung und der Schaffung einer kompletten Fahrzeugfamilie auf dem Centauro Fahrgestell ist die Ausrüstung der italienischen Armee mit weiteren Fahrzeugen geplant bzw. bereits begonnen worden. 

Centauro B1 des italienischen KFOR-Kontingents
(Foto: Detlef Klos)

Der Centauro verfügt über eine geschweißte Wanne aus Stahl, die rundum sicher gegen 12,7mm Munition und Splitter ist. Für den Einsatz in Krisengebieten stehen Zusatzpanzerungen zur Verfügung, die gegen 20mm Munition Sicherheit bieten. Der Centauro wird durch einen IVECO V-6 Turbodieselmotor mit 382kW angetrieben, das von ZF entwickelte Getriebe wird durch IVECO in Lizenz gefertigt. Die Fahrzeuge erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 100km/h, das Gefechtsgewicht des Panzerjägers liegt bei 25 Tonnen. Alle acht Räder verfügen über eine Einzelradaufhängung, die Räder der ersten, zweiten und vierten Achse sind lenkbar. Die Reifengröße beträgt 14.00-20, der Centauro ist mit einer Reifendruckregelanlage ausgerüstet.  

Der Panzerjäger/Panzeraufklärer Centauro B1

hat vier Mann Besatzung und ist mit einer Otobreda 105mm L/52 Low-Recoil Kanone bewaffnet, aus der alle gängige NATO 105mm Munition verschossen werden kann. Der Munitionsvorrat beträgt 40 Granaten (14 im Turm und 26 im Heck). Der Feuerkampf kann während der Fahrt oder aus dem Stand geführt werden, das Fahrzeug ist voll nachtkampffähig. Die Feuerleitanlage wurde vom italienischen Kampfpanzer Ariete übernommen, der Richtschütze verfügt über ein Wärmebildgerät und einen Laser Entfernungsmesser. Für den Kommandanten steht ein Panorama Sichtgerät für Tageslicht sowie ein Wärmebildgerät für den Nachteinsatz mit zusätzlichem Monitor für das Bild des Wärmebildgeräts des Richtschützen zur Verfügung. Der Centauro verfügt über eine serienmäßige Klimaanlage mit integriertem ABC Schutzsystem. Als Besonderheit ist ferner zu erwähnen, daß der Centauro mit einer Seilwinde ausgerüstet ist. Die Fahrzeuge der ursprünglichen Produktionsausführung Centauro B1 wurden erstmals 1993 in Somalia eingesetzt. Für den späteren Einsatz im ehemaligen Jugoslawien wurde der Centauro B1 mit verschiedenen Zusatzpanzerungen ausgerüstet, die auch heute noch verwendet werden. 

A Centauro-01.JPG (49038 Byte)

Centauro B1
(Quelle: Olivier Foque, Yahoo ArmyRecognitionGroup)

Die spanische Armee hat 22 Centauro B1 als Aufklärungsfahrzeuge bestellt, die Auslieferung der Fahrzeuge begann im Oktober 2000. Die spanischen Fahrzeuge verfügen über den 105mm Otobreda Turm und eine Reaktivpanzerung im vorderen Bereich.

Der Centauro B1T

wurde aus der Notwendigkeit heraus, für Aufklärungs- und Erkundungseinsätze eine zusätzliche Besatzung von vier Mann mitführen zu können, entwickelt. Bei diesem Fahrzeug ist die Panzerwanne im Heckbereich 450mm länger, es handelt sich dabei um neugefertigte Fahrzeuge, die ab etwa 1995 produziert wurden. Beim Centauro B1T, nach anderen Quellen auch als Centauro B1bis bezeichnet, entfällt die Munitionslagerung im Fahrzeugheck, um Platz für die zusätzlichen Besatzungsmitglieder zu schaffen. Der vordere Bereich der Wanne und der Turm wurden nicht modifiziert, offenbar verfügen alle Fahrzeuge der späteren Produktion über die verlängerte Wanne; ob reiner Panzerjäger oder schwerer Aufklärer ist äußerlich also nicht mehr erkennbar.


Text: M. Roth, Bild: N.N., Yahoo ArmyRecognitionGroup
 

| HOME | PANZER | RADFAHRZEUGE | TARNSCHEMEN | GLIEDERUNGEN | | NEUHEITEN | UNITED FUN SHOP |

Copyright: Andreas Richter, c/o UNITED-FUN, Invalidenstr. 9, D-31785 Hameln (Germany)