M60A3 Patton SABRA (ISR) |
(MR) - In der 80er Jahren verwendete die israelische Armee verschiedene Ausführungen des M48 und M60 Patton mit Zusatzpanzerung, die als Magach-6 und Magach-7 bekannt wurden. Die Zusatzpanzerungen wurden durch Israeli Military Industries (I.M.I.) entwickelt, die Produktion und Nachrüstung der Fahrzeugteile erfolgte durch verschiedene israelische Rüstungsunternehmen unter der Projektleitung von I.M.I. Die Entwicklung des M60A3 Sabra war 1998 bis zur Serienreife des Fahrzeugs abgeschlossen, präsentiert wurde der SABRA erstmals auf der Euro-Satory ´98 in Paris.
M60A3 Patton SABRA Mitte der 90er Jahre wurde von I.M.I eine neue Zusatzpanzerung für den M60A3 Patton entwickelt, die Projektbezeichnung lautet M60A3 SABRA. Das Fahrzeug basiert auf der äußerlich unveränderten Wanne des M60A3 Patton, vom dem die israelische Armee rund 1000 Fahrzeug im Bestand hat. Die komplette Inneneinrichtung des Turms wurde zum Einbau der israelischen 120mm Kanone des Merkava 3 geändert. Die Ausblickköpfe des amerikanischen stereoskopischen Entfernungsmessers entfallen, der SABRA hat einen neuen Entferungsmesser mit Ausblickkopf an der rechten Turmseite. Die ursprüngliche Geschützblende des M60A3 wurde beibehalten, aber zur Ausnahme des 120mm Geschützrohres adaptiert. Auf die Geschützblende wurde ein massives Panzermodul gesetzt, die Seiten des Turm sind mit einer vorne spitz auslaufenden, weit über die Geschützblende hinausragenden Zusatzpanzerung versehen. Der Staukorb am Turmheck ist ebenfalls eine israelische Neuentwicklung. Auf der vorderen Schräge des Turmdachs befindet sich eine zusätzliche Dachpanzerung, als Kommandantenkuppel wurde die israelische Urdankuppel eingebaut. Konstruktive Änderungen am Turmdach wurde nicht vorgenommen, die Ladeschützenluke wurde unverändert beibehalten. Es wurden jedoch zusätzliche Sockel für Antennen, metereologische Sensoren, verschiedene Ausrüstungsteile und Waffenhalterungen auf dem Turmdach aufgeschweißt. Alle Fotos: Mathias Roth Der M60A3 SABRA verfügt über eine massive Zusatzpanzerung am Bug, auf den Kettenabdeckungen wurden vorn zwei Panzerelemente angebracht. Zwei weitere Panzerelemente befinden sich links und rechts neben der nicht veränderten Fahrerluke, diese vorderen Panzerelemente dienen als Schutz des vorderen Turm- und Wannendachbereichs. Der SABRA ist mit durchgehenden Panzerschürzen ausgerüstet. Im vorderen Bereich handelt sich um je zwei schwere, klappbare und federnd aufgehängte Segmente links und rechts, die mittleren Schürzen und die Schürzen über dem Antriebsrad bestehen aus einfachen Stahlplatten. Die Aufhängung der Schürzenteile erfolgt durch eine Tragschiene, die von den verlängerten Stützen der Kettenabdeckungen sowie eine zusätzliche Stütze vorn links und rechts getragen werden. Im Bereich des Fahrwerks befinden sich an der Unterwanne je zwei Stützarme links und rechts, welche die Panzerschürzen von innen stützen. Wie am Turm wurden an der Panzerwanne keine konstruktiven Änderungen vorgenommen, alle neuentwickelten Panzerteile wurden an die Formgebung des M60A3 Rumpfes angepaßt. Das Heck blieb äußerlich ebenfalls unverändert, alle Anbauteile wie Zughaken, Abschlepphaken, Rücklichter usw. entsprechen der amerikanischen Ausführung. Der SABRA verwendet Ketten und Antriebsräder des Merkava 3, die Anordnung der Stoßdämpfer, Endanschläge für Schwingarme, Bergeösen etc. wurde nicht verändert. Stoßdämpfer und Drehstäbe wurden jedoch modifiziert und verbessert. Wie bei den israelischen M60A1/A3 schon früher üblich, weist das Fahrwerk des SABRA die Stahllaufrollen des M48Patton auf. Der SABRA ist eine Eigeninitiative von I.M.I., das Fahrzeug wird z.Z. nicht als reguläres Truppengerät der israelischen Armee verwendet. I.M.I. bietet die Umrüstung von M60A3 Patton auch anderer Streitkräfte an. Nach der amerikanischen Intervention gegen die türkischen Bestrebungen, als neuen Kampfpanzer eventuell den israelischen Merkava zu beschaffen, kommt der SABRA als kampfwertgesteigerter Patton der türkischen Armee in Betracht. Die Umrüstung der recht umfangreichen Flotte türkischer M60A1/A3 ist relativ schnell und kostengünstig möglich, so daß die türkische Armee über einen modernen Kampfpanzer mit ausreichendem Panzerschutz und guter Feuerkraft verfügen würde. |
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