Modellbau-Tipps |
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Die richtige Bemalung von
Militärfahrzeugen (schu) - Einer der häufigsten Diskussionspunkte unter Modellbauern ist neben der Frage der vorbildgetreuen Nachbildung des Modells als Bausatz sicherlich das Thema Bemalung. Die Fachzeitschriften sowie auch die einschlägigen Diskussionsforen im Internet sind voll damit: "In welchen Farben soll ich meinen M1 lackieren?" "Das Bronzegrün von Tamiya ist besser als das von Revell!" "Ich helle das Olivgrün von Roco mit 10% weiß auf, das passt am besten!" Mehr Gelassenheit Verfolgt man die Diskussionen, so offenbart sich einem eine Spannbreite, die von purer Erbsenzählerei bis hin zur absoluten Verunsicherung reicht. Ursächlich dafür ist, dass Farben zum einen vom Betrachter aus physiologischen und physikalischen Gründen unter unterschiedlichen Bedingungen (z.B. Beleuchtungsstärke, Lichttemperatur) unterschiedlich wahrgenommen werden (in Realität ebenso wie auf Fotos) und zum anderen, dass sich Farben, selbst wenn ihre Zusammensetzung nach RAL oder Federal Standard normiert ist, in Abhängigkeit äußerer Einflüsse tatsächlich unterscheiden. Derartige äußere Faktoren können beispielsweise sein: Verdünnungsgrad, Lackiertechnik, Verwitterung, Alter der Farbe beim Anstrich, Alter des Anstrichs oder Verschmutzungsgrad.
Der Fahrzeugalltag In der Realität wird dieses zum Beispiel deutlich, wenn zwei identische Farbzeugtypen mit übereinstimmender Tarnbemalung unmittelbar nebeneinander stehen. Dann sieht der Unimog A, der 1995 eine Herstellerlackierung erhielt und seither im Depot stand, anders aus als der Unimog B, der von der Truppe lackiert und auch regelmäßig auf dem Übungsplatz eingesetzt wurde. Die entscheidende Frage ist also, welchen Zustand will ich an meinem Modell verwirklichen. Das fabrikneue Fahrzeug oder das Fahrzeug im Einsatz? Den tagelang gewienerten Leclerc-Panzer während der Parade auf dem Champs d'Elysee oder den Leclerc bei einer Gefechtsübung?
Besonders augenfällig sind die Unterschiede bei Fahrzeugen, die unter Wüstenbedingungen eingesetzt werden. Die australischen Leoparden besitzen einen dreifarbigen Tarnanstrich aus den Farben 'Light Tan' (hellbraun), 'Flat Black' (mattschwarz) und 'Dark Green' (dunkelgrün). Unter dem aggressiven Einfluss der australischen Sonne bleichen die Farben innerhalb relativ kurzer Zeit ganz erheblich aus. Aus hellbraun wird ein heller sandiger, manchmal sogar pink-ähnlicher Farbton. Dunkelgrün hellt sich zu einem leichten Graugrün auf. Lediglich schwarz bleibt mehr oder weniger farbstabil.
Der Maßstab-Effekt Im Modellbau kommt des Weiteren der so genannte Maßstabseffekt hinzu, der dazu führt, dass identische Farben an Modellen unterschiedlicher Maßstäbe unterschiedlich erscheinen. Die Wirkung der NATO-Flecktarnung an einem Leopard-Modell in 1/35, die mit Tamiya-Lacken ausgeführt wurde, ist eine andere, als wenn dieselben Farben auf ein 1/87er Leopard-Modell aufgetragen werden. Zum Ausgleich des Maßstab-Effekts empfiehlt sich die Zumischung weißer Farbe. Als Orientierungshilfe mögen dabei folgende in der Fachzeitschrift Scale Aircraft Modelling (Vol. 5, Heft 10) veröffentlichten Werte dienen:
Für den Maßstab 1/87 wäre sicherlich eine Weiß-Beimischung von bis zu 20% ratsam. Unsere Empfehlung Gehen Sie gelassen an die Sache heran! Es gibt nicht DIE Lösung. Die Welt ist schließlich auch nicht nur schwarz und weiß. Es gibt tausende von Grautönen. |
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