Hotchkiss, kurz, Sanität (KrKw)
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(LLM) - Aus dem französischen CC-2-55 von Hotchkiss-Brandt wurde den deutschen Forderungen entsprechend ein Kettenfahrzeug entwickelt, welches mit anfänglich vier Laufrollen ausgestattet als Nachschubpanzer Verwendung fand. Unter Beibehaltung der Motorisierung verlängerte man das Fahrgestell um eine Laufrolle und umpanzerte das Fahrzeugheck. Von 1958 bis 1962 wurden bei Magirus-Deutz über 1.600 Fahrzeuge unterschiedlicher Ausführungen in Lizenz gefertigt. So entstanden auch ca. 350 Krankenkraftwagen (KrKw) gepanzert, Hotchkiss Typ 2-2 mit Halterungen für zwei Feldkrankentragen, zwei Mann Besatzung (Fahrer und Sanitäter), die sich anfänglich in den Kampf- und Kampfunterstützungstruppen der jungen Bundeswehr befanden. Eine umfassendere sanitätsdienstliche Verwundetenversorgung war natürlich bei der Enge und Besatzungszahl nicht möglich. Der KrKw, gepanzert, war also dazu geschaffen, die Verwundeten schnell und sicher zu einem Verbandsplatz bzw. SanEinrichtung zu transportieren. Mit der Einführung dieses Hotchkiss hatten die Sanitätseinheiten der Bundeswehr damit ihr erstes gepanzertes Kettenfahrzeug, das wegen seines unzureichenden Platzes und häufiger technischer Ausfälle bereits ab 1962 durch den M113 ersetzt wurde und dennoch bis in den Beginn der achtziger Jahre in der Truppe zu finden war. Hotchkiss SPz kurz in der Ausführung als gepanzertes
Krankentransportfahrzeug
Nach dem Bausatz des Schützenpanzers, Typ Hotchkiss, legte der deutsche Kleinserienhersteller „Perfect Scale Modellbau“ mit einem „Sanitätspanzer Hotchkiss“ nach. Der Bausatz besteht aus 322 in hellgrauem Kunstharz / Resin gefertigten Bauteilen, die nicht nur von ihrem Gussträger sondern wegen ihrer Filigranität äußerst vorsichtig abgelöst werden müssen. Ausgestattet ist das Modell weiterhin mit kompletter Inneneinrichtung, GRC 4 Funkgerät, zwei Feldtragen und einem Decal Bogen mit drei optionalen taktischen Zeichen je eines Panzer-, Panzergrenadier- oder Panzeraufklärungsbataillons. Es ist angeraten, alle anzubringenden Bauteile vor ihrer dauerhaften Befestigung anzupassen, damit Ober- und Unterwanne aufeinander passen. Zudem müssen nach der farbigen Ausgestaltung des Innenraumes die als Feuchtdecal beiliegenden, ausgezeichnet gedruckten Instrumentendarstellungen angebracht werden. Diese befinden sich ebenso wie alle anderen Decals auf einem umfassenden Trägerfilm und müssen sorgsam ausgeschnitten werden. Die Krankentragen sollen laut Bauanleitung ohne Griffe in ihre Halterungen geschoben werden, sie passen aber auch mit drastisch gekürzten Tragegriffen in die Feldtragenhalterungen hinein. Die Feldtragen lassen sich passend in die Schienen der Halterungen hineinschieben, so daß diese ohne ein Ankleben halten. Funkgerät (GRC 4), Lautsprecher und Sprechanlage (Bauteile 74, 75, 81, 82) sind statt mit weißer Innenraumfarbe in „Olivgrün“, also RAL 6014 „Gelboliv“, zu gestalten. Decals mit Bedienungs- und Sicherheitshinweisen sind anzubringen. Damit die Schwingarme der Laufrollen im auf 2 mm vorgegebenen und durchgängig gleichbleibenden Abstand angebracht werden, kann der weitere Zusammenbau nur auf einer absolut ebenen Platte und unter Aufkleben von 2mm starken Abstandhaltern auf der Unterseite der Bodenwanne vonstatten gehen. Als Montageplatte zog ich eine Glasplatte eines kleinen Wechselrahmenbildes heran und als Abstandhalter dienten zwei mit Holzleim aufgeklebten und durchgehenden Schienen aus im Querschnitt quadratischen 2mm starken Evergreen-Profil. Damit aber noch nicht genug. Hat man Schwingarme und Laufrollen unter stetigem Abprüfen nach Abstand zur Bodenplatte und Einhalten der Fluchtlinie angebracht, sitzen die Stützrollen, heißt es Trieb- und Leitrad anzubringen. In beiden Fällen waren mir die am Bauteil verfügbaren Achsen zu kurz bemessen, denn die Fluchtlinien hätten nach dem Einsetzen der Trieb-/Leiträder nicht mehr gestimmt oder die Stellen zum Ankleben wären zu gering bemessen und damit das ganze Laufwerk zu fragil geblieben. Ich behalf mir durch Aufbohren und Einschieben von Metallachsen. Diese Achsen verlaufen unter der hinteren Bodenplatte und ebenso unsichtbar vor dem Fahrersitz und sind somit vor neugierigen Blicken verborgen.
Das Resinmodel im Rohbau. Die Glasplatte hilft beim Ausrichten der Schwingarme. Das Zusammenfügen der aus Einzelkettengliedern bestehenden Gleisketten zwingt zur Geduld. Zuerst versäuberte ich alle Kettenglieder, sortierte jene ohne Zähne oder anderweitige Beschädigungen aus. Weil die Bauteile der Ketten aus Resinmaterial bestehen, ist ein Zusammenbau nur in Segmentbauweise möglich. Folglich entstanden unter Beachtung der Laufrichtung der Gleisketten jeweils drei Segmente für den Rücklauf, beginnend an den Kettenkränzen der Triebräder, unter den Laufrollen durch bis hin zum Leitrad. Diese Segmente wurden unter Anpassen am Modell miteinander verklebt. Liegen die Kettensegmente um Leit- und Triebrad werden wieder aus den vorlackierten Einzelgliedern neue Segmente von acht bis zehn Einzelgliedern gebildet und diese angebracht. Das letzte offene Zwischenstück wird wieder zum Geduldspiel, um die Kette passend schließen zu können. Mir gelang der Lückenschluss nur mit einem etwas zu großen Segment und mit einem leichten Durchhänger. Im übrigen empfiehlt sich die beiden Rückspiegel erst zum finalen Abschluss anzubringen, da sie trotz Metalldraht als Träger sehr leicht verlustig gehen können. Die Packtasche für Tarnnetz und Plane (Bauteil 41) bestand aus gummibeschichteten, gelboliven Polyamidstoff. Daher sollte sie sich farbig vom Fahrzeuglack dezent unterscheiden. An der rechten Fahrzeugseite wären Abschleppseil, Hammer und Kreuzhacke anzubringen. Aber Gemach, zuvor muss das Rotkreuzzeichen (Decal) angebracht sein. Hier ist die Bauanleitung unpräzise und gibt leider keinen Warnhinweis! Auf die Dachklappen gehört ebenso eines der beiliegenden Rotkreuzzeichen. Jedoch, da dieses im zusammengeklappten Zustand nicht sichtbar ist, habe ich hierauf verzichtet und im übrigen auch nicht die Kanten der einzelnen Klappen eingefärbt, um das Schutzzeichen anzudeuten. Den Zusammenbau schließt die Anbringung der Hecktüren ab, optional im geöffneten oder im geschlossenen Zustand. Die Anbringung der Drahtschere erfolgt nach Vorschrift (TDv 2350 022-12) an der Außenseite der linken Hecktüre. Die Bauanleitung sieht hier die Montage an der zur rechten Hecktüre zeigenden Behälters vor. Ich habe mich an die Vorgabe der TDv gehalten und damit ließ sich die Hecktüre nicht mehr weit genug öffnen ? Also, besser an die Vorgabe nach Bauanleitung halten und hierbei ein Zugeständnis an die modellhafte Anpassung akzeptieren. Weiterhin vermisste ich noch in der Bauanleitung die Hinweise zur Anbringung des Tarnkreuzes, des Anhängerhakens und der Katzenaugen am Fahrzeugheck. Damit ist der Zusammenbau abgeschlossen.
Lothar Limprechts "Sanitäter" vor dem Altern In Bezug auf die Lackierung: Grundierung mit einem „Gray Primer“ baustufenweise und der gesamte sichtbare Innenbereich mit einem durch hellgrauer Farbbeimischung abgedunkeltem Mattweiß überzogen. Nach einer leichten Verschmutzung unter Hinzufügung von Farbpigmenten erfolgte die Trockenbemalung jedoch noch mit „Elfenbeinweiß“ (HUMBROL), denn eine rein weiße Farbe wäre nach meinem persönlichen Empfinden zu hell ausgefallen. Als Basisfarbe für „Gelboliv“ verwendete ich von Vallejo Nr. 043 „Oliv“, das am ehesten den gelboliven Grundton der Bundeswehrfahrzeuge im Neuzustand wiedergibt. Sind die Decals wie gewünscht am rechten Platz, wurden das Modell mit farblosen Mattlack (Vallejo) versiegelt. Es folgt dezentes Altern mit wasserverdünnter schwarzer Acrylfarbe und dunklen- als auch rostfarbenen Farbpigmenten, Pastellkreiden als auch Pigmente von MIG. Abschließend wurden die Werk- und Schanzzeuge angebracht und alles nochmals mit Mattlack abschließend versiegelt. Gekonnt in Szene gesetzt: Hotchkiss KrKw mit Munga-Geländewagen Fazit: Viel Detailarbeit, insbesondere mit den Gleisketten, aber es ist ein Modell entstanden, das ich absolut nicht mehr missen möchte. Besonderer Dank gilt meinen Kameraden aus dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr, die mir außerordentlich geholfen haben.
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