Neues für die Bibliothek

"Panzerketten - Die Gleisketten der deutschen Kettenfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges" von Peter Schwarzmann. - Brandenburgisches Verlagshaus. 2013. - Preis: 29,99 EUR

Um eine hohe Detailtreue bemühte Militärmodellbauer kommen über kurz oder lang an der Frage nach den vorbildgetreuen Gleiskettengliedern nicht vorbei. Schließlich finden sich in den Sortimenten der verschiedenen Modellhersteller auch Zubehörsätze für die Optimierung der Panzerketten. An diese Gruppe von Modellbauern richtet sich unter anderem das Buch von Dr. Peter Schwarzmann. Auf 280 Seiten präsentiert der Autor das Ergebnis seiner jahrelangen, mühevollen Recherche und schafft damit einen bis dahin nicht da gewesenen Grundstein zur Geschichte der Gleisketten der deutschen Kettenfahrzeuge des Zweiten Weltkriegs. Doch bevor sich der Autor auf rund 230 Seiten mit den Gleisketten der Panzer und Sturmgeschütze, Ladungsträger sowie Halbkettenfahrzeuge auseinandersetzt, widmet er der Erklärung von Grundbegriffen und allgemeinen Aspekten (Herstellercodes, Stahllegierungen usw:) zunächst einmal fast 40 Buchseiten. Hier erfährt der Leser warum Panzerketten eigentlich Gleisketten sind, was den Unterschied zwischen Scharnier- und Verbinderketten ausmacht oder was Eingriffslöcher, Führungszähne oder Griffleisten sind. Hier erfährt der Interessierte beispielsweise auch, dass den Panzerbesatzungen die Laufrichtung der Gleisketten nicht immer klar gewesen sein muss; denn anders lässt es sich wohl nicht erklären, warum der Autor auf historischen Fotos immer wieder Ketten entdeckte, die in entgegen gesetzter Richtung aufgezogen waren.

Das Herzstück des Buchs bildete jedoch die katalogartige Darstellung der Ketten von Panzer I über Panzer VI bis hin zum schweren Wehrmachtsschlepper. Selbst Prototypen und Exoten wie der "Sture Emil", der Mörser "Karl" oder die "Maus" werden dabei nicht ausgespart. Jede Gleiskette wird mit ihren Einzelkettengliedern beschrieben und fast ausnahmslos großformatig abgebildet. Soweit vorhanden ergänzen Angaben zu den Maßen, zum Gewicht, zum Herstellungsjahr oder zum Polstertyp die Beschreibung.

Für wehrtechnisch Interessierte, Militärfahrzeugsammler und -restauratoren sowie Modellbauer hat Schwarzmann ein unverzichtbares Grundlagenwerk geschaffen. Mit seinen mehr als 500 Abbildungen, darunter noch nie veröffentlichten Originalfotos namhafter Sammler und Archive ist das Buch ohne jeden Zweifel eine einzigartige Fundquelle. Der "normale Modellbauer" dürfte sich von der hohen Informationsdichte und Detailfülle des Buches jedoch eher erschlagen fühlen. Ihnen und jenen, die ihren Modellpanzern bislang grundsätzlich schwarze Ketten verpassen haben, sei jedoch eine auch den Rezensenten erhellende Information aus dem Kapitel "Lackierung" nicht vorenthalten: "Schwarze Ketten konnten jedoch bisher für keinen einzigen Fall sicher nachgewiesen werden. .... Die meisten Ketten waren jedoch auch in den späteren Kriegsjahren grau oder auch gar nicht lackiert."   

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