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Tankograd Militärfahrzeuge, Heft 4/2003, diverse Autoren, Tankograd Publishing, Verlag Jochen Vollert Kaum ist die letzte Ausgabe von Tankograd Militärfahrzeuge besprochen, da liegt auch schon das nächste Heft, die Ausgabe 4/2003, auf dem Tisch des Rezensenten. In einem sogenannten "Foto-Sonderbericht" macht die Zeitschrift dieses Mal mit den Themen "Operation Iraqi Freedom" und "Operation Telic" auf. Darüber hinaus werden der israelische Kampfpanzer M60A3 SABRA, der italienische Panzerwagen Autoblinda Fiat-Ansaldo AB 40 und das SdKfz 10 der deutschen Wehrmacht portraitiert. In der Rubrik internationale Armeen und Manöver widmet sich ein Beitrag einer Gefechtsübung des schwedischen Heeres. Vorgestellt wird ferner die mit HET-Panzertransportern ausgerüstete Combat Heavy Equipment Transporter Company der US Army. Und schließlich enthält die Ausgabe den 6. Teil des Beitrags über Sondermarkierungen SFOR der Bundeswehr und den 2. Beitrag über die schweren FAUN-Lastwagen der 10t-Klasse (Typ L 912/21, Typ Z 921/21 A1, LK 12/21-400) der ersten Fahrzeuggeneration der Bundeswehr. Nicht vergessen werden darf ein zweiseitiger Bericht über den MULTI 2 der Bundeswehr mit und ohne FSA. Wer allerdings die im Heft 3/2003 angekündigten Artikel über den "CUCV" und die "British Army Firepower Demonstration" erwartet, wird enttäuscht sein. Diese Beiträge opferte die Redaktion der Aktualität (gemeint sind die Fotos aus dem Irak). Bemerkenswert ist die Begründung: "Der Krieg im Irak und die dort eingesetzten Fahrzeuge verdienen es sicherlich, erwähnt zu werden". Daran entzündet sich dann auch meine Kritik als Rezensent und Modellbauer. Es wird dem Thema überhaupt nicht gerecht, wenn der dritte Golfkrieg ausschließlich auf die eingesetzten Fahrzeuge, die zudem vornehmlich in PR-Fotos abgebildet werden, reduziert wird. Kein Wort von den vielen Fragen, die der Krieg aufgeworfen hat und die er nach wie vor hervor ruft. Auch von einer Zeitschrift, die sich in erster Linie dem Thema Militärtechnik verschrieben hat, sollte man eine kritischere und distanziertere Berichterstattung erwarten dürfen. Bei den Operationen zur Eroberung des Irak und zum Sturz der Diktator-Clique handelte es sich schließlich nicht um Field Training Exercises und auch nicht um eine dynamische Waffenschau, wie es die Fotos suggerieren. Die Einsätze waren und sind für viele der Beteiligten tödlicher Ernst. Die Tatsache, dass der Krieg nach Meinung von Völkerrechtlern ein Rechtsbruch war, dass die Parlamentsentscheidungen, die zum Kriegseintritt führten, auf der Grundlage manipulierter Berichte zustande kamen, und dass der Konflikt bis heute ungelöst ist, bleibt leider völlig unerwähnt. Und wenn es m.E. überhaupt ein Bild mit Symbolkraft gab, dann war es das, das einen M88 Bergepanzer beim Einreißen einer Saddam-Statue zeigte. Den in Tankograd Militärfahrzeuge erläuterten Symbolwert eines Land Rovers vor brennenden Ölfeldern, vermag ich nicht zu erkennen. Oder sollte damit zum Ausdruck gebracht werden, dass der Krieg ausschließlich zum Nutzen der amerikanischen Ölindustrie geführt wurde? Mit dieser Kritik soll in keiner Weise die Qualität der anderen - wie immer sehr gelungenen - Beiträge geschmälert werden, aber ich habe mir ein durchaus kritisches Verhältnis zu meinem Hobby bewahrt. Und durch Publikationen wie das aktuelle Heft wird es wach gehalten. Denjenigen, die sich ein wenig umfassender über den Golfkrieg III informieren möchten, und die mehr über die Hintergründe erfahren wollen, sei deshalb nicht Tankograd Militärfahrzeuge Heft 4/2003, sondern die DWJ Spezialausgabe "Irak-Krieg" empfohlen. (R. Schulte) Zu unserer obigen Rezension erreichte uns am 11.11.2003 eine Gegendarstellung des Herausgebers und Chefredakteurs Herrn Jochen Vollert, die wir unseren Lesern hiermit zur Kenntnis geben. |Link zur Gegendarstellung| |
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