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Schweres geschütztes Berge- und Abschleppfahrzeug (sgeBAFz) Bison (Bw)

(schu) - Auf der Eurosatory 2011 sorgte die Daimler AG mit einem schweren und mit Level-IV-Panzerung geschützten Bergefahrzeug für Aufsehen, das in Kooperation mit dem österreichischen Aufbauspezialisten EMPL entwickelt worden war  Das schwere geschützte Berge- und Abschleppfahrzeug (sgBAFz) basiert auf  einem 8x8-Fahrgestell der Actros-Reihe von Mercedes-Benz, einem Bergeaufbau des österreichischen Aufbauherstellers Empl und den Schutzkomponenten der Firma LMT aus Südafrika.

Ein 48 Tonnen schwerer Bison mit einem Lkw 10t milgl im Schlepp
(Foto: Bundeswehr/Kadzda)

Im März 2011 erteilte die Bundeswehr der Special-Trucks-Abteilung von Mercedes-Benz den Auftrag zur kurzfristigen Lieferung von zwölf Fahrzeugen dieses Typs. Die Fertigung aus "components-of-the-shelf" machte es möglich, dass nur ein knappes halbes Jahr zwischen Auftragserteilung und Auslieferung lag. Bevor die ersten Fahrzeuge Anfang 2012 nach Afghanistan geffolgen wurden, wo sie von der German Recovery Task Force eingesetzt werden, erhielten sie im "Materialwirtschaftszentrum Einsatz" (MatWiZEinsBw) der Bundeswehr in Hesedorf die bundeswehrspezifische Zusatzausrüstung und die sandfarbene Lackierung.

Präsentation des Bison beim Tag der offenen Tür in Luttmersen
(Foto: R. Schulte)

Die Fahrzeuglänge misst 18,80 Meter
(Foto: R. Schulte)

Der Berge- und Kranaufbau stammt von der Firma Empl
(Foto: R. Schulte)

Der Mercedes-Benz Actros 4151 AK 8x8 verfügt über ein zulässiges Gesamtgewicht von 48 Tonnen. Mehr als achtzehn Meter lang, fast drei Meter breit und über drei Meter hoch, so die imposanten Maße des Kolosses. Der Dieselmotor leistet 370 kW bei 1.800 Umdrehungen pro Minute. Seine vollsynchronisierten 16 Gänge, ausgelegt als Schnellganggetriebe, verhelfen dem Bison zu einer Maximalgeschwindigkeit von 85 Stundenkilometern, im Abschleppbetrieb ausgelegt bis 80 km/h. Allradgetrieben, bewältigen die zwölf grobstolligen Reifen auf vier Achsen auch schwierigstes Gelände. Das Fahrerhaus bietet der Besatzung ballistischen Schutz und Schutz vor improvisierten Sprengfallen (IEDs). Die schweren Türen werden hydraulisch geöffnet und verschlossen.

Die schweren Türen der geschützten Fahrerhauses werden hydraulisch geöffnet und geschlossen
(Foto: Bundeswehr/Mandt)

Den Berge- und Abschleppaufbau EH/W 200 Bison, Typ 2, entwickelte und baut der österreichische Spezialhersteller für Lkw-Sonderaufbauten Empl. Herzstück der Missionsausstattung ist der hydraulische Unterfahrlift mit dem alle gegenwärtig eingeführten Radfahrzeuge der Bundeswehr geborgen werden können. Dazu zählen auch die geschützten Fahrzeuge wie Boxer, Dingo oder Eagle. Darüber hinaus steht dem Berge-Spezialisten ein Hiab-Front-Kran sowie drei Rotzler-Winden zur Verfügung. Der Hiab-Frontkran hat eine maximale Ausladung von 5,5 Metern und kann dabei Lasten von ca.3,6 Tonnen bewegen. Die mit einem 100 Meter langen Seil ausgestattete Hauptwinde Treibmatic TR 200/6 hat eine maximale Zugkraft von 250 kN. Die Bergewinde Rotzler H/ 090 Seilwinde mit 100 kN Zugkraft dient vorrangig der Selbstbergung. Die Rotzler HZ 010 Seilwinde mit 8 kN Zugkraft dient als Hilfswinde. Sowohl die Winden als auch der Kran und der Unterfahrlift sind in ein von Rotzler entwickeltes digitales Bediensystem integriert.

Technische Daten
Abmessungen 18,80 m (Länge), 2,8 m (Breite), 3,45 m (Höhe)
Leergewicht 36.000 kg
Zul. Gesamtgewicht 48.000 kg
Motor-Bauart Merceds-Benz BlueTec 5-V8 OM 502 LA
Motorleistung 370 kW
Höchstgeschwindigkeit 85 km/h
Besatzung Fahrer und 1 Bediener

 

 Ein sgBAFz Bison wird für den Transport ins Einsatzland in eine Antonow An-124 verladen
(Foto: Bundeswehr / Mandt)

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