Opel Omega B (Bw)

PERSONENKRAFTWAGEN (Bw)

(schu) - Ohne den Personenkraftwagen läuft auch in einer modernen Armee nichts. Der Kommandeur braucht ihn zum Besuch in die Patengemeinde, der Militärpfarrer für die Fahrt zum Feldgottesdienst, der Gefreite für die kurze Besorgung am Standort oder der MAD für die Observierung eines Spions. Ebenso umfangreich wie die Palette der Aufgaben ist auch der vorhandene Fuhrpark, der nach Angaben des Bundesrechnungshofs 1998 ca. 31.000 Fahrzeuge umfasste.

In der Bundeswehr unterschied man zunächst leichte (lePkw), mittlere (mPkw), mittelschwere (msPkw) und schwere Personenkraftwagen. Die lePkw waren u.a. für die Kompaniechefs gedacht. Bataillonskommandeure fuhren mPkw, während den Brigade- und Divisionskommandeuren msPkw zur Verfügung gestellt wurden. Schwere Pkw gab es in der Regel nur für Korpskommandeure.

In den Anfangsjahren der Bundeswehr spiegelte die Pkw-Ausstattung der Bundeswehr nahezu das komplette Firmenspektrum wieder: Autounion, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel und Volkswagen. Selbst Porsche-Pkw waren als Spezialfahrzeuge bei der Feldjägertruppe im Einsatz.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Typenspektrum deutlich reduziert. Ende der achtziger Jahre gab es als lePkw den VW Golf, als mPkw den VW Passat bzw. den Opel Rekord, als msPkw waren Audi 100 und DB 220 vorhanden. Der Mercedes-Benz 230 besetzte die Typenklasse sPkw. Seit 1985 beschaffte man ausschließlich Diesel-Fahrzeuge.

Die Wiedervereinigung sowie die Notwendigkeit zum sparsamen Verwendung von Steuermitteln ließ die Pkw-Flotte der Bundeswehr den neunziger Jahren im doppelten Sinne bunter werden: Einerseits wurden zunehmend Fahrzeuge in handelsüblichen Lackierungen beschafft, andererseits kamen Modelle der Firmen Wartburg, Lada, Citroen oder SEAT hinzu.

PKW 1 VW Polo
(Foto: Axel Klunkert)

Ende der neunziger Jahre stellte die Bundeswehr die Klassifizierung ihrer Personenkraftwagen um. Seither werden sechs verschiedene Typenklassen unterschieden. Angefangen beim Pkw 1 (Opel Corsa, VW Polo, Ford Fiesta) reicht das Spektrum bis zu den Pkw 5, den Flaggschiffen der Pkw-Flotte mit den Modellen Mercedes-Benz E 220 D, Audi A6, BMW 525 tds, Renault Safrane und Peugeot 605. Die Klasse Pkw 6 besetzen Spezialfahrzeuge wie die Personenschutz-Limousinen der Feldjägertruppe. Insgesamt lagen zu dieser Zeit Einführungsgenehmigungen von 24 unterschiedlichen Fahrzeugtypen mit insgesamt 54 möglichen Fahrzeugmodellen vor.

Im Juni 2002 begann die Bundeswehr mit der schrittweisen Einführung des neuen Flottenmanagements. Davon ist insbesondere auch die Pkw-Beschaffung, die jetzt vom BwFuhrparkService gemanagt wird, betroffen.