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Lkw 0,75t gl
(Bw) - Borgward - |
(schu) - Borgward gehört zu den großen Namen der Automobilgeschichte im Nachkriegsdeutschland. Chef des Unternehmens war Carl Friedrich Wilhelm Borgward, dem auch die Marken Goliath und Lloyd gehörten. Erfolge im Pkw- und Lastwagenbau hatten Borgward in die Größenklasse von Opel vorstoßen lassen. Er produziert das Dreirad, den GD750 sowie einen modernen PKW, den Hansa 1500. Bald darauf erschienen die Zweitaktfahrzeuge Lloyd LP300 und Goliath GP700. Hinzukamen weitere Modelle wie der Pkw Hansa 1800 sowie das 6-Zylinder Prestigemodell Hansa 2400 Pullmann. Der wohl bekannteste und gleichzeitig schönste Borgward PKW war sicherlich die Isabella.
Borgward B2000 A/O Kübelwagen Die Produktion der leichten und mittelschweren Borgward-Lastwagen erfolgte im Werk Sebaldsbrück. Ab 1956 gehörten die Lkws mit der Raute auf der Kühlerhaube zum Bestand des Bundesgrenzschutz und auch das Rennen für die Erstausstattung der Bundeswehr mit taktischen, geländegängigen Lkws der NATO-Klasse 1t konnte Borgward für sich entscheiden. Der Borgward B2000 A/O (Allrad/Ottomotor) setzte sich gegen den Opel-Blitz A durch. Zwischen 1955 und 1961 verließen mehr als 5600 B2000 A/O die Werkshallen in Richtung Bundeswehr, wo sie in die Lkw-Klasse 0,75t gl aufgenommen wurden. Neben dem neunsitzigen Kübelwagen mit Wetterdach lieferte Borgward insbesondere 0,75t-Pritschen-Lkw. In sehr geringer Stückzahl gab es den Kübelwagen auch mit festen Aufbau. Erwähnt werden muss an dieser Stelle auch der große Bruder des B2000 A/0, den die Bundeswehr allerdings aufgrund des um 20cm verlängerten Fahrgestells in ihre Klasse 1,5t gl "eingeschulte". Der Borgward B2000 A/O war in der Kübelversion 5285mm lang, 1900mm breit und 2575mm hoch. Als Pritschenwagen beliefen sich seine Maße (L, B, H) auf 5350mm, 1900mm und 2575mm. In beiden Ausführungen betrug der Radstand 3200mm. Die Ladefläche des Pritschen-Lkws war 2350mm lang und 1700mm breit. Angetrieben wurden die Borgward 0,75t gl von dem 2400ccm (82 PS) Motor der Hansa Limousine. Der Borgward "Kübel" fand zunächst eine relative weite Verbreitung in der Truppe. Der mit einem zweigeteilten, neunsitzigen Aufbau versehene Lkw wurde mit unterschiedlichen Rüstsätzen, bei den Feldjägern, der Fernmeldetruppe sowie bei der Artillerie als Feuerleittruppfahrzeug eingesetzt. Später sammelten Generationen von Wehrpflichtigen auf diesen Fahrzeugen erste Erfahrungen zur Erlangung des Lkw-Führerscheines. Zum Transport von Personal und Material hatte das Fahrzeug hinter dem Fahrerhaus ein separat am Rahmen befestigtes Personalabteil mit zwei Sitzbänken und einem nur von außen zugänglichen Heckstauraum. Das Fahrzeug kam in einer frühen (alle Türgriffe auf gleicher Höhe) und einer späten Version (Türgriffe auf unterschiedlicher Höhe) zur Bundeswehr. Die deutlich seltenere Variante mit geschlossenem Aufbau diente als Funk- und Kommandofahrzeug. Die Borgward-Pritschen waren in erster Linie bei der Luftlande- und Gebirgsjägertruppe zu finden, standen aber auch in anderen Einheiten als Versorgungsfahrzeug zur Verfügung.
Borgward B2000 A/O Pritsche Die Borgwards wurden bis längstens 1975 bei der Bundeswehr eingesetzt. Sie trugen deshalb ausschließlich einen einfarbigen Anstrich in Gelboliv. Die taktischen Zeichen waren je nach Verbandszugehörigkeit als Kreis, Raute oder Dreieck ausgeführt, die heute gebräuchlichen rechteckigen taktischen Zeichen wurden erst gegen Nutzungsende der Fahrzeuge von der Bundeswehr eingeführt. Im Anschluss an den Militärdienst wechselten zahlreiche Fahrzeuge in den Katastrophen- und Brandschutz oder kamen in Privatbesitz. Aufgrund der Ähnlichkeit des Borgward Kübels mit den schweren geländegängigen Pkw der Wehrmacht (z.B. Horch) übernahmen einige Fahrzeuge Rollen in Kriegsfilmen. Die Bundeswehr führte nach Nutzungsende keine Nachfolgemodelle der 0,75t gl-Klasse ein, der Unimog 1,5t gl deckte diesen Bereich mit ab. Zudem hätte die Firma Borgward für den Bau eines Nachfolgers nicht mehr zu Verfügung gestanden, denn wurde 1963 im Rahmen eines Konkursverfahrens zerschlagen. |
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