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Lkw 0,25t gl Munga (Bw)

(schu) - Wer in den sechziger und siebziger Jahren seinen Dienst bei der Bundeswehr versah, der wird sich an das typische Zwei-Takt-Knattern und die Übelkeit erregende Abgasfahne des Munga, die Kolonnenfahrten u. U. zu einer Tortour für den Fahrer des Folgefahrzeuges machte, erinnern. Hinter der umgangssprachlichen Bezeichnung verbarg sich das Mehrzweck-Universal-Geländefahrzeug mit Allradantrieb von DKW/Auto-Union. Nach Straßenverkehrsrecht war der Munga ein geländegängiger Pkw. Die Bundeswehr führte ihn jedoch als Lkw 0,25t gl.

Munga 4 - Lkw 0,25t gl - mit offenem Serienverdeck
(Foto: Bundeswehr/Sammlung Schulte)

Die Geschichte des Munga, der erst 1978 vom VW Iltis (Lkw 0,5t gl) abgelöst wurde, reicht bis in das Jahr 1954 zurück. Damals schrieb das Amt Blank die Beschaffung eines Geländewagens für die in Gründung befindlichen Streitkräfte aus. Da neue Jeeps zu teuer waren und gebrauchte Fahrzeuge aus alliierten Beständen einen hohen Instandhaltungsaufwand erfordert hätten, entschloss man sich für einen Wettbewerb unter deutschen Automobilherstellern. Bewerber waren die Borgwand-Gruppe mit der Firma Goliath, Porsche sowie die Auto-Union. Lediglich der DKW F91/4-900 von Auto-Union vermochte die Beschaffungsstelle zu überzeugen. Seine robuste Kübelwagen-Karosserie, der anspruchslose Zwei-Takt-Motor sowie die kurzfristig verfügbaren Produktionskapazitäten waren mit ausschlaggebend.

Munga 4 ohne Plane
(Foto: Bundeswehr/Sammlung Schulte)

Von 1954 bis 1956 baute DKW Vorserienfahrzeuge, deren 900 cm³ Motoren 38 PS leisteten. In der Serienfertigung, die zwischen Oktober 1956 und Dezember 1968 im Stammwerk Ingolstadt ausgeführt wurde, kamen 900 und 1000 cm³ große 3-Zylinder-Zweitakt-Gemisch-Motoren mit 40 bzw. 44 PS zum Einbau. 

F91/4 F91/6 F91/8
Vorserie 1954-1956
Serie 1956-1968
Baujahr 1958-1968 Baujahr 1962-1968
4-Sitzer 6-Sitzer 8-Sitzer
Radstand: 2000 mm Radstand: 2000 mm Radstand: 2000 mm
L 3445 mm x B 1482 mm x H 1735 mm *) L 3445 mm x B 1482 mm x H 1735 mm *) L 3595 mm x B 1971 mm x H 1973 mm *)
*) Ohne Verdeck und mit eingeklappten Außenspiegeln, beim 6- und 8-Sitzer Breite mit seitlichem Reserverad

Zusätzlich zu der ursprünglichen Vier-Sitzer-Ausführung F91/4  entwickelte DKW die sechs- und achtsitzigen Modelle F 91/6 bzw. F91/8 . Von den insgesamt rund 47.000 gebauten Fahrzeugen gingen etwa 28.000 an die Bundeswehr (ca. 25.000 F91/4 und ca. 3.000 F91/8). Den Rest erwarben die niederländischen Streitkräfte, der Bundesgrenzschutz, verschiedene Länderpolizeien oder private Eigentümer. Die Sechs-Sitzer gehörten übrigens nicht zum Beschaffungsumfang der deutschen Streitkräfte.

 

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