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Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte (ESK) Mungo (Bw)
- Variante Personen- und Materialtransport -

(schu) - Mit dem Mungo erhält die Division Spezielle Operationen ein Mehrzwecktransportfahrzeug, das hinsichtlich der heutigen und zukünftigen Anforderungen an geschützte hochmobile Luftlandefahrzeuge neue Maßstäbe setzt. Diese Einschätzung mag zunächst verwundern, da es sich beim Mungo "nur" um den Abkömmling des Multicar Geräteträgers M30/FUMO handelt. Tatsächlich aber zeichnen sich diese u.a. aus dem Kommunalbereich bekannten Fahrzeuge durch eine hervorragende Leistungseigenschaften aus. So sind mit Allrad-Antrieb, Differenzialsperren, elektronischer Traktionskontrolle, Antiblockiersystem, Notlaufreifen und Kriechgang ausgerüstet und verfügen damit über Komponenten, die das Fahren in schweren Gelände und das problemlose Überwinden von Steigungen sicher stellen. Angetrieben wird der Mungo von einem 4-Zylinder Turbodiesel-Motor mit 78 kW.

Kommunale Multicars der StOV
(Fotos: Christian Knaack)

Der geschützte Klein-Lkw Mungo
(Foto: Michael Mertl)

Der Mungo kann eine voll ausgerüstete Fallschirmjägergruppe transportieren. Mit Blick auf die Verlademaße des MTH CH-53 G musste der Truppentransporter jedoch bewusst klein gehalten werden. Das 4,2 m lange und 1,85 m breite Fahrzeug ist nicht größer als ein Lkw le Wolf mit kurzem Radstand. Teile der Ausrüstung werden deshalb wohl oder übel außenbords transportiert werden müssen. Der Vorteil ist andererseits, dass drei Mungos einschließlich ihrer Besatzungen in einer Hercules C130, Transall C160 oder im neuen Transportflugzeug A 400M transportierbar sind. Auch der Transport als Außenlast oder das Absetzen mittels Lastenfallschirm auf einer gedämpften Plattform ist möglich.

Das Größenverhältnis von Besatzung zu Gesamtfahrzeug verdeutlicht die geringe Größe des Mungo
(Foto: Holger Lübberstedt)

Im Innenraum: Halterung für Gewehr und Panzerfaust/Bunkerfaust 3
(Foto: Martin Schröder)

Der Mungo ist nicht viel größer als ein Wolf
(Foto: Michael Mertl)

Die aus Panzerstahlblechen gefertigten Seitenwände der Ladefläche bieten Schutz gegen Handgranaten, Anti-Personen-Minen und 7,62 mm NATO-Standardmunition. Optional kann eine Zusatzpanzerung, die die Besatzung gegen 7,62 mm NATO-Hartkernmunition und gegen Schützenabwehrminen schützt, angebracht werden. Die vier großen Türen des Heckaufbaus ermöglichen das schnelle Auf- und Absitzen. Da die Sitzbänke dank Schnellverschlüssen kurzfristig ein- und ausgebaut werden können, ist die Umrüstung des Mungos zum Materialtransporter mit bis zu 2 t Nutzlast problemlos möglich. Dabei ist das serienmäßig vorhandene hydraulische Hub- und Transportsystem, mit dem sich der Mungo selbstständig be- und entladen kann, von Nutzen. Handelsübliche Schnellwechselsysteme erlauben zudem den Anbau von Geräten wie Räumschild, Palettengabel oder Erdbohrgerät.

Die großen Hecktüren gestatten gute Be- und Entlademöglichkeiten
(Foto: Michael Mertl)

Hinter die geöffneten Hecktüren: Waffenhalterungen und eine Sitzbank
(Foto: Martin Schröder)

Die Entwicklung des Mungo erfolgte in Zusammenarbeit der westthüringischen Multicar Spezialfahrzeuge GmbH und Krauss-Maffei Wegmann. Die Fertigung der Serienfahrzeuge erfolgt sowohl bei Multicar (Fahrgestelle) als auch bei KMW. Nach erfolgreichen Tests mit Vorserien-Fahrzeugen beim ISAF-Kontingent der Bundeswehr in Afghanistan konnte der Beschaffungsauftrag erteilt werden. Im Februar 2005 wurden die ersten von zunächst 396 Mungo an die Division Spezielle Operationen (DSO) ausgeliefert.

 

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