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Panzerhaubitze 155mm Modell 2000 (Bw)

Die Wanne der PzH 2000 besteht aus geschweißtem Stahl. In ihr ist rechts vorne der Platz für den Fahrer eingerichtet. Zur Steuerung der PzH 2000 nutzt er die einteilige Lenksäule, an der zwischen den beiden Handgriffen ein rundes Farb-Display angebracht ist, das ihm die wichtigsten Betriebsinformationen anzeigt. Im Fahrerstand rechts ist das moderne Armaturenbrett mit einem Multifunktions-Farbdisplay montiert, das dem Fahrer alle Tätigkeiten erlaubt, die über das reine Steuern der Panzerhaubitze hinausgehen. Zur Besatzung gehören ferner der Geschützführer, der Richtkanonier und zwei weitere Soldaten.

Für das Fahrwerk wurden Baugruppen der Kampfpanzertypen Leopard 1 und Leopard 2 verwendet. Der Antrieb erfolgt durch den MTU-Motor MT 881 Ka-50 1 mit 736 kW und das Getriebe HSWL 284 von Renk. Die 155-mm-Waffe hat ein 52-Kaliberlängen-Rohr (L 52), das vorne 3,30 m über Fahrgestell hinausragt. Der Geschützturm ist um 360 Grad schwenkbar. Dadurch wird das Schießen über die Seiten und das Heck möglich. Die maximale Rohrerhöhung beträgt + 65 Grad.

Die fortschrittliche Technologie und das modulare Konzept der 55,3 t schweren Panzerhaubitze 2000 erfüllt alle Anforderungen, die heute von Militärs an ein modernes und zukunftsfähiges Artilleriegeschütz gestellt werden. Die PzH 2000 ist damit qualifiziert, das Standardgeschütz der Zukunft in zahlreichen Ländern zu werden, und hat das Potential, sich zur "Euro-Haubitze" zu entwickeln. Tatsächlich will Griechenland 24 PzH 2000 beschaffen. Die Niederlande haben einen Vertrag über 57 Systeme unterzeichnet und Italien meldete Bedarf an 70 PzH 2000 an.

PzH 2000 auf dem Weg zum Übungsplatzaufenthalt
(Foto: Dirk Hille)

Geschütz "F": Die Verschraubungen auf dem Dach des Turms dienen der Aufnahme der Zusatzpanzerung
(Foto: Arnd Baumgardt)

Einrücken in die Feuerstellung
(Foto: Arnd Baumgardt)

Feuern mit dem Geschütz auf 3 Uhr
(Foto: Andreas Richter)

PzH im Bereithalteplatz
(Foto: Andreas Richter)

Mit 60 Schuss Kampfbeladung, einer nachgewiesenen Reichweite von 30 km mit NATO-Standardmunition und – ebenfalls nachgewiesen – bis zu 41 km mit nachbeschleunigter Munition und einem vollautomatischen Geschossfluss, der eine Kadenz von bis zu 10 Schuss pro Minute ermöglicht, setzt dieses Artilleriesystem weltweit Maßstäbe. Mit der neu entwickelten 155 mm-L-52-Waffe können sämtliche in der NATO eingeführten Geschosse und Treibladungen verschossen werden.

Hohe Autonomie, optimaler Schutz für die Besatzung sowie eine hohe Einsatzbereitschaft aufgrund zahlreicher abgestufter Betriebsarten ermöglichen der PzH 2000 die Einbindung in moderne Artillerieführungssysteme. In der Erprobungsphase konnte sogar das Schießen auf bewegliche Seeziele in Schweden mit großem Erfolg nachgewiesen werden. Die PzH 2000 mit ihrem großen Einsatzspektrum ist damit wesentliches Element der Kampfunterstützung auch in zukünftigen Einsatz- und Krisenszenarien.

Eingesetzt wird die PzH 2000 in den Panzerartilleriebataillonen der Bundeswehr. Die Bataillone gliedern sich in drei schießende Batterien mit jeweils sechs Geschützen, die sich wiederum auf zwei Züge aufteilen, sowie eine Stabskompanie. Der Einsatz der PzH 2000 erfolgt aus dem Feuerstellungsraum heraus, der ca. 10 km hinter dem vorderen Rand der Verteidigung (VRV) liegt und mehrere Feuerstellungen pro Zug beinhaltet. Im Falle eines Feuerauftrages rücken die Haubitzen von ihren Bereitstellungsplätzen in die Feuerstellung ein. Zwischen dem Stoppen des Fahrzeuges in der Feuerstellung und der Herstellung der Feuerbereitschaft vergehen rund 30 Sekunden. Für einen achtschüssigen Feuerauftrag werden ca. 60 Sekunden benötigt. Anschließend wird die Feuerstellung umgehend verlassen, um dem Gegner die Aufklärung der Stellung zu erschweren.

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