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Zweifarb-Flecktarnung (UK)

(schu) - In der Zeit vom dem Ende des zweiten Weltkriegs bis ca. 1973 waren britische Militärfahrzeuge in aller Regel einfarbig in einem glänzenden Bronzegrün lackiert. In den späten sechziger und frühen siebziger Jahren führte insbesondere die British Army of the Rhine (BAOR) in Deutschland Versuche mit Tarnanstrichen durch. Unter anderem wurde eine grüne Grundlackierung mit sandfarbenen Tarnflecken erprobt. Ausgesprochen farbenfroh waren die dreifarbigen Versuchsanstriche mit hellgrauen, schokoladenbraunen und roten Flecken.

    

Bronzegrüner Standardanstrich der 50er und 60er Jahre (li.) 
und ein Versuchsanstrich (re.)

1973 wurde schließlich der auch heute noch gebräuchliche grün-schwarze Zweifarbanstrich eingeführt. Während andere Streitkräfte zumindest Grundregeln für die Lackierung ihres Geräts haben, scheint das britische Militär vollkommen auf die Initiative und den Einfallsreichtum der Truppe zu vertrauen. Für das mitteleuropäische Einsatzgebiet gibt es offenbar nur einen gestalterischen Grundsatz: Alles ist machbar, Hauptsache es wird in grün-schwarz gemacht. Fahrzeugspezifische Tarnmuster gibt es nicht. Selbst das Deckungsverhältnis von grüner und schwarzer Farbe ist offenbar nicht festgelegt. Erhebliche Schwierigkeiten bereitet auch die Klassifizierung des grünen und schwarzen Farbtons. Zwar gibt es in Großbritannien ein dem deutschen RAL ähnliches einheitliches Farbsystem (British Standard Colors), da es sich aber bei den grünen und schwarzen Lacken um spezielle Infrarot-Schutzanstriche handelt, finden sie sich dort nicht wieder. Zudem neigen die Farben extrem stark zur Verwitterung.

Ein Sabre in mattem Grün und seidenmattem Schwarz
(Foto: Ralf Schulte)

Eine Besonderheit stellen die grün-sandfarbenen Tarnanstriche der Fahrzeuge von BATUS (British Army Training Unit Suffield) in Kanada und zum Teil auch der CSSU (Cyprus Service Support Unit) auf Zypern dar. 

Trojan Sanitätspanzer im BATUS-Look
(Foto: Jeremey Flack)

Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle die Häuserkampftarnung der britischen Berlin-Brigade. Die rechteckigen, im Durchschnitt 117 cm2 großen Tarnflecken in weiß, grau und braun sollten die optimale Auflösung der Fahrzeuge in der städtischen Umgebung gewährleisten.

FV432 der Berlin Brigade im Urban Camouflage Pattern
(Foto: Jeremey Flack)

Für die Gestaltung britischer Militärfahrzeuge im Modell werden sehr unterschiedliche Fahrempfehlungen gegeben. Die Vorschläge bezüglich des Grüntons reichen vom NATO- Bronzegrün aus der Dose bis hin zu individuellen Farbmischungen. Gleiches gilt für die schwarzen Flecken. Hier ist also die eigene Kreativität - für die es aufgrund der vielfältigen Farbschattierungen auch hinreichende Spielräume gibt - gefragt.


Quelle: FLACK, J. (1992): Today's British Army in Colour. Arms and Armour Press.

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