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Die Tarnanstriche und Markierungen der Bundeswehr

 - Fahrzeugkennzeichnungen an Kampffahrzeugen in den 1950er Jahren -

(schu) - Als in der zweiten Hälfte des Jahres 1956 die ersten Panzereinheiten der Bundeswehr aufgestellt wurden und ihnen das erste amerikanische Großgerät zu lief, war die Frage der nationalen Kennzeichen, der taktischen Zeichen und der taktischen Nummern noch vollkommen ungeklärt. Auf Fotos aus den Geburtsmonaten der Panzertruppe sind durchgängig Fahrzeuge zu erkennen, die entweder frei von jeglichen Kennzeichnungen und Markierungen waren oder noch jene der Herkunftsländer trugen. Da es sich beim Großgerät ausschließlich um gebrauchtes Material handelte, das von den Westalliierten zur Verfügung gestellt wurde, ist anzunehmen, dass die Tarnanstriche, noch denen der Herkunftsländer entsprachen. Die M47 Kampfpanzer oder die M74 Bergepanzer, die das US-Heer der Bundeswehr überließ, dürften daher noch im "olive drab" der US-Streitkräfte lackiert gewesen sein.

Erste Überlegungen für taktische Kennzeichnungen von Kampfpanzern stellte man beim Panzerbataillon 13 an. Die Einheit war im August 1956 in Flensburg aufgestellt worden und erhielt im September ihre Erstausstattung von 11 mKPz M47. Um die Panzer im Ausbildungsbetrieb individuell ansprechen zu können, beschriftete man die Türme mit den Namen alter Panzertruppen-Standorte der Wehrmacht. Die Namen der Standorte standen zugleich für ehemalige Panzerregimenter und -abteilungen. Belegt ist u.a. die Verwendung folgender "Panzer-Namen": Eisenach (PzRgt 2), Böblingen (PzRgt 8), Paderborn (PzRgt 11), Bamberg (PzRgt 35) oder Spremberg (PzAbt 67).

 

Die mKPz M47 "Paderborn" und "Böblingen" des PzBtl 13

Das Kennzeichnungsverfahren des PzBtl 13 konnte sich jedoch nicht dauerhaft durchsetzen. Ab November 1956 begann das Panzer-Lehrbataillon mit der Entwicklung nationaler Embleme und Kennzahlen für Kampffahrzeuge, die später in abgeänderter Form an allen Kampffahrzeugen des Heeres angebracht wurden.

Beachte die Eisernen Kreuze am Turmheck und an der Turmfront

Dieses Verfahren sah zunächst zwei aus zwei weißen Umrisslinien gestaltete Eiserne Kreuze sowie eine dreistellige weiße Turmnummer an der rechten und linken Längsseite des Turmes vor.  Im Laufe der weiteren Entwicklung erhielt das Eiserne Kreuz eine schwarze Füllung und die doppelte weiße Umrisslinie wurde durch einen dicken weißen Rand ersetzt. An die Stelle der vollgefärbten weißen Turmnummern traten weißumrandete Ziffern. Später traten noch das Y-Zulassungsschild und das Verbandszugehörigkeitszeichen zur Fahrzeugkennzeichnung hinzu.


Text- und Bildquelle: BECKMANN, H.F. (1989): Schild und Schwert. Die Panzertruppe der Bundeswehr. Podzun-Pallas-Verlag

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