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SCHÜTZENPANZERWAGEN SPW 152 (DDR)

(MR) - Zur Erstausstattung der kasernierten Volkspolizei und später der Volksarmee der DDR gehörte der russische Mannschaftstransportwagen BTR-152. Die ersten Fahrzeuge der Ausführung Modell 1950 waren ab 1953/54 im Zulauf, später wurde auch die modernisierte Ausführung BTR-152 W1 Modell 1957 beschafft. Die Fahrzeuge wurden zunächst unverändert eingesetzt, später wurden an den Fahrzeugen verschiedene Modifikationen vorgenommen und zusätzliche Ausrüstungsteile angebracht.

Frühe Ausführung des BTR (SPW) 152 der NVA
(Foto: N.N.)

Der BTR-152 basierte zunächst auf dem Fahrgestell des Lkw ZIL-151, später wurde das verbesserte Fahrgestell des ZIL-157 verwendet. Die ursprüngliche Produktionsausführung

Modell 1950 wies die normale Lkw-Bereifung auf und war nicht mit einer Reifendruckregulierungsanlage ausgerüstet.

Der BTR-152 W (russische Schreibweise „V“) erhielt neben verschiedenen Detailverbesserungen Mitte der 50er Jahre Ballonbereifung und eine Reifendruckregulierungsanlage, bei der die Druckleitungen außen über Gelenkrohre in die Radnaben geführt wurden. Fahrzeuge dieses Typs waren nur relativ kurz bei den Armeen des damaligen Warschauer Paktes im Einsatz und wurden später auf den Rüststand des BTR-152 W1 gebracht. Der ab 1957 produzierte BTR-152 W1 hatte eine Reifendruckregulierungsanlage mit in den Achsen befindlichen Druckleitungen, der BTR-152 wurde in dieser Ausführung bis zum Ende der Produktion gebaut. Bei sehr spät produzierten Fahrzeugen wurden nur noch kleine Detailverbesserungen sowie Produktionsvereinfachungen vorgenommen (z.B. geschweißte statt angenieteter Türscharniere).

 

SPW 152 im Rüststand W1
(Fotos: Joachim Reineke)

Auf Basis des BTR-152 W1 entstanden zahlreiche Varianten und Sonderausführungen, Haupttypen hier waren der BTR-152 K mit geschlossenem Dach und der BTR-152 U mit geschlossenem Hochaufbau als Befehlsfahrzeug.

Neben dem BTR-152 W1 als MTW mit offenem Aufbau wurden von der Nationalen Volksarmee auch die Ausführungen BTR-152 K und BTR-152 U verwendet. Alle BTR-152 der NVA wurden in den 70er Jahren nachgerüstet und wiesen folgende Ausrüstungsteile auf, die ausschließlich bei NVA Fahrzeugen verwendet wurden:

  • Übergangsschienen für Gräben und kleine Hindernisse, die als zusätzliche Tanks für Entgiftungsstoff zur Fahrzeugdekontaminierung verwendet werden konnten und seitlich am Aufbau knapp über den Hinterrädern angebracht waren

  • Anbringung einer verstärkten Abschleppöse für Bergung und Windenbetrieb mit Umlenkrolle vorn rechts, der ursprünglich hier angebrachte einfache Bergehaken entfiel

  • Anbringung von zunächst zwei Unterlegkeilen, die sich in den Radkästen der Hinterräder befanden

  • bei späten Fahrzeugen wurden jeweils links und rechts hinten zwei zusätzliche Unterlegkeile unter dem Aufbau mitgeführt, so dass diese Fahrzeuge mit insgesamt vier Unterlegkeilen ausgerüstet waren

  • Anbringung von zwei 20 l Kraftstoffkanistern links und rechts an der Heckwand, an der Heckwand wurden zwei NVA Spaten mitgeführt, die dem Einheitsspaten der Deutschen Wehrmacht entsprachen

  • Anbringung eines Kolonnenmarschgeräts (Abstandsanzeiger) für Nachtfahrten nach Art des Notek Abstandsanzeigers der Wehrmacht an der linken Unterkante der Heckwand. Die links unten in der Heckwand befindliche runde Öffnung für das ursprüngliche Rücklicht wurde oval ausgeschnitten, das rechteckige Standardrücklicht der NVA wurde hinter der Rückwand angebracht und war vermutlich nach unten ausziehbar.

  • Geänderte Werkzeugverstauung links und rechts an der Motorhaube, links wurde eine Spitzhacke, rechts eine Axt und eine kurze Brechstange mitgeführt. Die Werkzeuge entsprachen dem standardisierten Bordwerkzeug von Panzerfahrzeugen der Deutschen Wehrmacht. Unterhalb der linken Tür befand sich bei vielen Fahrzeugen eine Starterkurbel.

  • Im Innenraum wurden hinter den Vordersitzen zwei deutsche Gewehrhalter angebracht, im Kampfraum wurden zwei NVA Feuerlöscher, ein NVA Sanitätskasten und einige weitere NVA Ausrüstungsteile mitgeführt.

Alle weiteren Ausrüstungsteile wie Waffen, MG-Lafetten, Ersatzradträger, Funkgeräte, Instrumente, Bedienungselemente usw. wurden nicht verändert und entsprachen den BTR-152 der Sowjet-Armee bzw. des Warschauer Paktes.

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Detailaufnahmen des SPW 152
(Fotos: Joachim Reineke)

Die Fotos wurden freundlicherweise von Joachim Reineke (Uelzen) zur Verfügung gestellt.

Für die vormilitärische Ausbildung von Jugendlichen ließ man übrigens Anfang der fünfziger Jahre zwei SPW 152 auf Trabant-Basis bauen. Mehr dazu gibt es hier.

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