Waffenträger Wiesel 2 (Bw)

Der Bedarf der luftbeweglichen Kampf- und Kampfunterstützungstruppen an einem leichten, luftverladbaren gepanzerten Fahrzeug mit erhöhter Zuladekapazität und einem größeren Platzangebot führte zu der Entwicklung des Wiesel 2 auf Basis des Wiesel 1 durch Rheinmetall Landsysteme. Bewährte Laufwerksteile des Wiesel 1 wurden für den Wiesel 2 übernommen, und durch die Verlängerung des Fahrzeugs um ein Laufrollenpaar konnte das nutzbare Innenraumvolumen von 2 m³ auf mehr als 4 m³ gesteigert werden. In allen Fahrzeugversionen des Wiesel 2 wurden die taktischen Vorteile des Systems, die Luftverladbarkeit, die hohe Mobilität und die günstige Fahrzeugsilhouette, beibehalten. Die Mobilität des Wiesel 2 wird durch seine Fähigkeit, um die Hochachse drehen zu können, sogar noch optimiert.

In der Basisversion wurde eine zusätzliche Tür am Fahrzeugheck integriert, die das schnelle Aus- und Einsteigen der Besatzung sowie das effektive Be- und Entladen des Fahrzeugs gewährleistet. Zur Erhöhung der Überlebensfähigkeit des Systems und seiner Besatzung tragen die integrierte ABC-Anlage und die kombinierte Innenraum-Kühl- und Heizungsanlage maßgeblich bei. In der Version Mannschaftstransportwagen Wiesel 2 ermöglicht der vergrößerte Innenraum den Transport von bis zu 7 Mann, während im Munitionstransporter 21 Flugkörper TOW, 50 Mörsergranaten Kal. 55 mm oder Munitionskisten mitgeführt werden können.

Aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften gewährleistet der Wiesel 2 die schnelle Präsenz der Krisenreaktionskräfte am Einsatzort. Er unterstützt die Schlüsselfunktionen der Luftlandekräfte optimal und vermag sich gegen ein breites Bedrohungsspektrum weitgehend durchzusetzen. Das System ist für ein vielseitiges Aufgabenprofil, wie z.B. für die Führung und Erkundung, die Flugabwehr, die Bergung von Verwundeten und den Munitionstransport ausgelegt.

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Gefechtsstandtrupp Wiesel 2

Wiesel 2 Gefechtsstandtrupp

Unabhängig von fester Infrastruktur kann der Gefechtsstandtrupp Wiesel 2 seine Aufgaben als Führungsfahrzeug wahrnehmen. Das Spektrum umfaßt die dezentrale, spezifische Bearbeitung von Führungsaufgaben, die computergestützte Operationsführung und die Informationsübermittlung an andere Truppengattungen, Führungsstäbe und Kommandobehörden. Vom Gefechtsstandtrupp Wiesel 2 werden mit modernsten Kommunikationsmitteln Informationen empfangen oder selbst erzeugt, bearbeitet und zuverlässig weitergeleitet. Das Fahrzeug ist mit einem Global Positioning System ausgestattet.

Sanitätstrupp Wiesel 2

Wiesel 2 Sanitätsfahrzeug

Durch sanitätsdienstliche Hilfe, Bergung und fachgerechten Transport von Verwundeten sowie Beförderung von Sanitätsmaterial leistet das Sanitätsfahrzeug Wiesel 2 schnelle Unterstützung am Einsatzort. Es bietet Platz für zwei Mann Besatzung und für drei sitzende sowie einen liegenden Verwundeten. Seine personelle und materielle Ausstattung ermöglicht die professionelle Versorgung der Verwundeten während des Transports, und die mitgeführte Trage kann für die Schocklage eingestellt werden.

Wiesel 2 Mörser 120 mm

Dieser Waffenträger zur Bekämpfung von Bodenzielen ist mit einem rücklaufgelagerten Vorderladermörser 120 mm ausgestattet, dessen Feuerbereitschaft durch automatische Positions-, Richtungs- und Höhenbestimmung schnell herzustellen ist. Nachladen und Bedienen der Waffe erfolgen unter ballistischem und ABC-Schutz. Innerhalb von 20 Sekunden werden bei einem Feuerschlag 3 Schuss und bei Dauerfeuer 18 Schuss in drei Minuten abgegeben - bei Verwendung konventioneller Munition mit einer Reichweite von 6 km. Das Fahrzeug führt einen Vorrat von 30 Schuss Munition mit sich.

Wiesel 2 Mörser 120 mm bei der WTD Meppen
(Bild: Martin Reyers)

Wiesel 2 Leichtes Flugabwehr-System (LeFlaSys) 

Mit dem Wiesel 2 LeFlaSys wurde ein aus drei Fahrzeugvarianten bestehendes geschlossenes Waffensystem für Missionen der Aufklärung und Flugabwehr geschaffen. Rheinmetall Landsysteme liefert die Trägerfahrzeuge für die drei Fahrzeugvarianten UF/BF (Unterstützungs-/Batterie-Führungszelle Flugabwehr), Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug und Waffenträger OZELOT.

Wiesel 2 Ozelot bei der WTD in Meppen
(Bild: Martin Reyers)

Mit dem Waffenträger OZELOT LeFlaSys, das im Laufe des Jahres 2001 eingeführt wurde (Y. - Magazin der Bundeswehr, H. 11/2001), werden Flugziele aller Art bekämpft. Er kann auch unabhängig von den beiden anderen LeFlaSys-Fahrzeugen operieren und ist mit dem Waffensystem Stinger ausgerüstet, das vier feuerbereite Lenkflugkörper mit einer maximalen Reichweite von 6 km mitführt. Seine Sensorelektronik umfasst den stabilisierten Spiegelantrieb, das Wärmebildgerät, die Tagsichtkamera und den Laserentfernungsmesser. Die Erfassung von Zielen bis zu einer Distanz von 20 km erfolgt eigenständig oder durch Zuweisung vom Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug. Mit dem in die Sensorelektronik integrierten Dual-Mode-Tracker werden Ziele automatisch verfolgt. Die Waffenplattform mit einem Elevationsbereich von -10° bis +70° ist in Azimut frei drehbar. Für den Lufttransport wird sie gedreht, eingeschwenkt und auf dem Fahrzeug automatisch verriegelt.

Wiesel 2 UF/BF

Das System Wiesel 2 UF/BF dient dem Batteriechef als Gefechtsstand und ist an den Gefechtsstand des nächsthöheren Truppenteils (Brigade-Gefechtsstand) angebunden.

Wiesel 2 Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug

Innerhalb eines Zuges stellt das Wiesel 2 Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug das zentrale Fahrzeug dar, das mit seiner dreidimensionalen Sensorik Flugziele im Umkreis von 20 km automatisch erfassen und durch eine integrierte IFF-Einheit abfragen kann. 

Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug
(Foto: Ralf Schulte)

Das Aufklären und Identifizieren mit aktiven und passiven Mitteln, die Durchführung einer Bedrohungsanalyse, die Zielzuweisung und die Übermittlung der Feuerleitinformationen an bis zu acht Waffenträger OZELOT LeFlaSys sind die vorrangigen Aufgaben dieses Fahrzeugs. Mittels des bordeigenen Rechners verarbeitet das Aufklärungs- und Feuerleitfahrzeug Informationen aus Führung, Datenverbund und Integriertem Prüfsystem und stellt sie auf dem Bildschirm dar. Über Funkgeräte erfolgen die Kommunikation und der Datentransfer mit anderen Fahrzeugen.

Wiesel 2 Pionier-Erkundungstrupp

Mitte März 2001 übergab Rheinmetall Landsysteme in Kiel das erste Fahrzeug der Version Wiesel 2 Pionier-Erkundungstrupp als Truppenversuchsmuster an die Bundeswehr.

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Pionier-Erkundungstrupp Wiesel 2

Der Wiesel 2 Pionier-Erkundungstrupp dient der Unterstützung der Luftlande-Pioniertruppe. Das mit einer ABC-Schutzanlage versehene Fahrzeug ist dafür, neben der Führungsausstattung, mit unterschiedlichen pionierspezifischen Gerätesätzen für die verschiedenen Einsatzmissionen ausgerüstet, wie z. B. für den Sperr-, Spreng- oder Gewässererkundungseinsatz. Aufgrund der hohen Priorität dieses Vorhabens rechnet Rheinmetall Landsysteme mit der kurzfristigen Beauftragung zur Fertigung von weiteren Fahrzeugen dieses Typs.

Quelle: Internetseiten von Rheinmetall Landsysteme

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