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Entwicklungsfahrzeug E 10
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Trumpeter (1/35) -

(LLM) - Die deutschen Kampfpanzer waren bis Kriegsende 1945 durch unterschiedlichste Konstruktionen und Technik gekennzeichnet. Mit den aus den Fronterfahrungen gewonnenen Auswertungen sollte 1944/45 eine Vereinfachung der Vielzahl in Produktion stehender Panzerfahrzeuge zugunsten einer Standardisierung auf Grundtypen erzielt werden. Neben der Aussicht auf eine Verwirklichung dieser geplanten Entwicklungstypen im Panzerbau hätte es durchaus zu erheblichen Einsparungen an dringend benötigten Rohstoffen geführt. Darüber hinaus wäre auch eine übersichtlichere Ersatzteilversorgung bis hin zu verkürzten Instandsetzungen und Reparaturzeiten bei den Frontverbänden zu erzielen gewesen. Hierzu wurde im Heereswaffenamt (HWA) eine eigene Forschungsgruppe aufgestellt. Diese beteiligte zwar im Panzerbau weniger bekannte Firmen im Entwicklungsprogramm, vermochte aber doch letztlich mit Ausnahme des E-100 nur zu ersten Untersuchungen und zu einer Festlegung auf fünf Gewichtsklassen, zu gelangen. Deren geringste entsprach eben jener des E-10, wodurch dieser als leichter Mehrzweck-Jagdpanzer der Gewichtsklasse von 10 bis 15 t zu zuordnen ist.

Dieser Gewichtsklasse schlossen sich dann in aufsteigender Folge der E-25, der E-50 („Panther“-Ersatz), der E-75 ("Tiger"-Ersatz) und der auch am weitesten gediehene E-100 als überschweren Panzer der 130-140 t Klasse an. Kennzeichnende Elemente aller Fahrzeuge der E-Reihe sollten im Fahrzeugheck befindliche Antriebsaggregate (E-100 hiervon ausgenommen) und neue, außenliegenden und innerhalb der Serie austauschbare Federungen sein. Durch den Wegfall der Drehstabfederungen hätte die Truppenforderung nach einer Bodenluke umgesetzt werden können. Desweiteren hätte man mit dem Mehr an Kampfraum zur Verwendung einer stärkeren Bewaffnung und vor allem einer höheren Munitionszuladung kommen können, unabhängig von stabilisierter Feuerkontrolle inklusive Infrarot-Ziel- und Nachtsichtgeräten. 

Der E-10 sollte durch KHD (Klöckner-Humboldt-Deutz AG) und dem Magirus-Werk in Ulm und mit der 7,5cm KwK L/48 als Hauptwaffe entwickelt werden. Bei KHD stand jedoch zu diesem Zeitpunkt der RSO/03 in Produktion und genoss höhere Priorisierung. Zu den Besonderheiten des E-10 zählt sicherlich das absenkbare Laufwerk, dank dessen sich die Fahrzeugsilhouette in ihrer Gesamthöhe um knapp 40cm hätte verringern lassen. Jedoch mit der Verfügbarkeit der ersten Prototypen des Jagdpanzers 38 D („Hetzer“) nahm man den E-10 aus der Planung, er war damit bereits überholt.

TRUMPETER’s E-10 Bausatz zeichnet sich durch die vierfach optionale Ausstattung mit Gleisketten aus, die als Einzelglieder- oder als Vinyl - Ketten in je einer „frühen“ oder „späten“ Ausführung beiliegen. Ebenso sind seitliche Schürzen als Spritzguss- oder als Ätzteile zu verwenden. Selbstverständlich lassen sich die Gräting mit fein geätzten Gitterstrukturen abdecken. Die Feuchtdecals sind dank einzelner Ziffern variabel verwendbar, aber nicht zwingend. Die beiden Farbseiten des „Painting Guide“ zeigen den klassischen deutschen auf Dunkelgelb aufbauenden Dreifarbtonanstrich, worüber man bei einem solchen „Papierpanzer“ trefflich streiten könnte. Auf jene für diesen Jagdpanzer besonderen technischen Auslegung des Absenkens des Fahrwerks bis auf die Bodenplatte, um somit eine niedrige Silhouette zu erreichen, ist dieser Bausatz nicht ausgelegt. Sicherlich, mit modellbauerischem Geschick ließe sich das gesamte Laufwerk mit den Federungselementen auch so umgestalten.

Bei der Farbgebung richtete ich mich erneut nach der Verfügung vom 24.01.1945 (HV 45B, Nr. 52), nach der statt des dunkelgelben ein grüner Anstrich im Farbton (RAL 6003) zu verwenden war. Nach der Grundierung mit Vallejo Airbrush Primer erfolgte eine Vorschattierung mit Mattschwarz und in mehreren Lasuren der Basisanstrich im grünen Farbton (Vallejo Airbrush No. 011). Die später mit Rostspuren zu versehenen Kanten erhielten einen Anstrich mit Schokoladenbraun (Vallejo Airbrush No. 041), der unregelmäßig auch über die Kanten hinausgehend aufgetragen wurde. Mittels Dunkelgelb (Vallejo Airbrush No. 025) wurde die grüne Basisfarbe aufgelockert. Das Fahrwerk erhielt keine Auflockerungsfarbe. Wo nochmals nötig, wurden mit hochverdünnter schwarzer Farbe alle Vertiefungen nachgezogen. Hiernach wurden alle Bereiche der Unterwanne des E-10 in Ecken, an Kanten und in Winkeln mittels einer grauen Eisenpaste eingestrichen. Nach vorgegebener Trockenzeit erfolgte deren Überstreichen mit einem Oxydationsmittel. Bereits nach wenigen Stunden und nach zwei Tagen war die Eisenpaste „gerostet“. Damit erhielt der E-10 seine Gebrauchsspuren, die an einzelnen Stellen nochmals und auch mit Pastellkreiden bzw. Farbpigmenten nachbearbeitet wurden. An einigen wenigen Stellen wurde mit einem Graphitstab blankgescheuertes Metall dargestellt. Mit der Rostbildung habe ich versucht die Folgen des Kampfeinsatzes bei abgesenkten Fahrwerk darzustellen. Ob es stets möglich gewesen wäre, das Fahrwerk auch auf feuchten Untergrund abzusenken und das ohne einen „Ansaugeffekt“ dadurch hervorzurufen, darf durchaus bezweifelt werden.

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