logo-1.jpg (18570 Byte)

8.8 cm Panzerbüchse 54/1 – Panzerschreck oder Ofenrohr

Schatton-Modellbau  (1:35)

(LLK) - Die deutsche 8.8 cm Raketen-Panzerbüchse 54/1 Panzerschreck, auch liebevoll im Landser-Jargon als "Ofenrohr" bezeichnet, war eine rückstoßfreie Handwaffe zur Bekämpfung sämtlicher Panzer bis zu einer Entfernung von 150 Metern. Nachdem es den deutschen Truppen im Frühjahr 1943 in Tunesien gelang eine amerikanische Panzerbüchse "Bazooka" zu erbeuten, wurde diese zur Erprobung nach Kummersdorf verbracht. Damit war die Entwicklung der deutschen Panzerbüchse eingeleitet und eben durch jene amerikanische Panzerbüchse "Bazooka" ausgelöst worden. Die Forderung nach größerer Durchschlagleistung brachte eine Kalibervergrößerung auf 88 mm mit sich, denn die "Bazooka" hatte lediglich Kaliber 60 mm. Eine weitere und in der Handhabung wesentliche Verbesserung war die durch einen Stoßgenerator erfolgende elektrische Abfeuerung.

Die Panzerbüchse 54/1 und ihre Teile
(Quelle: Gebrauchsanleitung 1944)

Die Panzerabwehrgranate und ihr Aufbau
(Quelle: Gebrauchsanleitung 1944)

Die Waffe im vorschriftsgemäßen Anschlag
(Quelle: Gebrauchsanleitung 1944)

Ein geringeres Gewicht, eine einfache Handhabung befähigte somit die  kämpfende Truppe mit dieser Raketen-Panzerbüchse zur Panzerabwehr in vorderster Linie. Da die erste Produktionsserie kein Schutzschild besaß, musste sich der Schütze behelfs­mäßig durch Stulpenhandschuhe, Kopfschutzhaube und Gasmaske ohne Filter vor zurückfliegenden Pulverresten schützen. Erst ab Herbst 1943 wurde die verbesserte Raketen-Panzerbüchse 54 mit Schutzschild und Sichtfenster gefertigt. Die offizielle Einführung dieser Panzerabwehrwaffe erfolgte gem. OKH-Weisung vom 20. August 1944. Verschossen wurde zunächst die Raketen-Panzerbüchsen-Granate 4322 mit einem Gewicht von 3,25 kg, stabilisiert von einem Ringleitwerk und einer Durchschlagskraft  für  160 mm Panzerung bei Verwendung zweier unterschiedlichen Munitionsarten, Sommermunition  für einen Temperaturbereich zw. -5° bis zu 50° und als Wintermunition zum Verschuss bei Temperaturen von -40° bis zu 30°. Anfang 1945 erfolgte die Einführung der Raketen-Panzerbüchse 54/1 mit kürzerem Rohr und verbesserter Zieleinrichtung.

Die Einsatztaktik der Panzer-Zerstörer
(Quelle: Ausbildungsrichtlinie des Merkblattes 77/2)

Für den Einsatz bei den Panzerjägern in den Panzergrenadierbataillonen hätten laut Heeresverordnung Halterungen zur Montage von Raketen-Panzerbüchsen auf Sd.Kfz. 251 angebracht werden sollen. Bekannter sind jedoch Fotodokumente mit Infanteriekarren (If. 8), der sechs Raketen-Panzerbüchsen aufnehmen konnte und dem auf den schweren Ladungsträger B IV montierten, schwenkbaren Sechsling, wie er in den Endkämpfen von Berlin zum Einsatz kam.

 

| HOME | PANZER | RADFAHRZEUGE | TARNSCHEMEN | GLIEDERUNGEN | NEUHEITEN | UNITED FUN SHOP |

Copyright: Andreas Richter, c/o UNITED-FUN, Invalidenstr. 9, D-31785 Hameln (Germany)