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Lkw gel. 5 Mp / Lkw gel. (NVA)
- Ural 375 D / Ural 4320 -

(schu) - Anfang der 1960er Jahre verfügte die DDR-Führung die Produktionseinstellung für den G5-Lastwagen, den der VEB IFA als schweren geländegängigen Lastwagen für die bewaffneten Organe baute. Da der Fahrzeugtyp mit einer Reihe von Mängeln behaftet war, projektierte man mit den Typen G56 und G5/3 mögliche Nachfolgemodelle. Ihre Entwicklung wurde jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zu Ende geführt, so dass der NVA ein geeigneter G5-Nachfolgefahrzeug aus nationaler Produktion fehlte. Vor diesem Hintergrund fand das Militär Interesse an dem allradgetriebenen Dreiachs-Lastwagen, den die UralAZ Automobilwerke in Miass seit November 1960 unter der Bezeichnung Ural 375 für die sowjetischen Streitkräfte in Serie baute.

Lkw gel. 5 Mp mit Pritsche und Planenverdeck sowie Winterausrüstung
(Foto: Eckhardt Uhde)

Ende 1964 begann die Einführung des Ural 375 als Lkw gel. 5 Mp. Wenig später liefen auch die ersten Pritschenfahrzeuge Ural 375D zu. Sie hatten im Gegensatz zum Ural 375 ein geschlossenes Ganzstahl-Fahrerhaus und wurden bis 1982 beschafft. Durch seine hohe Geländegängigkeit und die robuste Konstruktion bewährte sich der Ural sowohl als Transportfahrzeug als auch als Basisfahrzeug für Spezialaufbauten oder als Zugmittel für Anhängegeräte sehr gut. Zum Einsatz kam auch eine Sattelzugmaschine (Ural 375S oder 375SN). Bei Übergabe der Lastwagen an die Bundeswehr im  Jahre 1990 waren die Ural 375 in mehr als zwei Dutzend Ausstattungsausführungen vorhanden.

Eine Besonderheit der NVA waren die auf dem Ural 375 D/K verlasteten Planenkoffer. Sie waren von den Karosseriewerken Aschersleben entwickelt und gebaut worden und standen in den Ausführungen MRS, MRM, MSR und MRAE zur Verfügung. Die MRS-Koffer waren mit Werkstattausrüstungen für Montage-, Demontage- und Instandsetzungsarbeiten im Rahmen der Kfz-Wartung und Instandsetzung ausgerüstet. Die MRM-Planenkoffer waren für Metallverarbeitungsaufgaben sowie Elektro- und Autogenschweißarbeiten ausgerüstet. Die Arbeitsfläche konnte durch den Anbau eines Zelts um 11 Quadratmeter erweitert werden. Die Ausrüstung des MSR-Koffer war auf die Erledigung von Schweiß-, Schmiede- und Klempnerarbeiten ausgelegt. Mitgeführt wurde u.a. ein Hydraulikhebwerkzeug für Lasten bis zu 8 Tonnen. Alle Koffertypen verfügten über eine interne Stromversorgung durch ein 4 kVA-Elektroaggregat und konnten von zwei Frischluftheizgeräten geheizt und belüftet werden. Die oben genannten Rüstsätze ließen sich auch in LAK (Leicht Abnehmbarer Koffer) eingerüstet werden.

Ural-Lkw mit Planenkoffer der Karosseriewerke Aschersleben
(Foto: Eckhardt Uhde)

NVA-Faltkofferfahrzeug mit Hebewerkzeug im niederländischen Weltkriegs- und Widerstandsmuseum Overloon
(Foto: Ulrich Wrede)

Planenkofferaufbau ohne SEA- und Heizungsanlage beim Pionierbataillon 320
(Foto: Wolfgang Canisius)


Diese Seiten entstanden im Rahmen der Aktion "Veteran der Monats" unter Mitarbeit
von Eckhard Uhde, Achim Thalheim, Christian Knaack, Wolfgang Canisius und Henrik Clausen

 

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