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Diensthunde (Bw)

(schu) - Seit ihrer Gründung hat die Bundeswehr Hunde in ihren Diensten. Durch die Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr (SDstHundeBw), die sich in Ulmen befindet, wurden in den letzten 40 Jahren rund 13.000 Hundeführer und mehr als 9.400 Hunde ausgebildet. Die neuen, vielseitigen Aufgaben der Bundeswehr, die sich insbesondere in Auslandseinsätzen ergeben, haben den  Bedarf an Spezialhunden deutlich steigen. Momentan werden rund 1.000 Diensthunde eingesetzt. Das Einsatzspektrum der Hunde ergibt sich aus den biosensorischen Fähigkeiten der Vierbeiner und reicht von der Gefahrenabwehr durch die Erschnüffelung von Sprengstoffen und anderen Kampfmitteln bis hin zum Retten von Verwundeten aus unwegsamen Gelände.

Feldjägerdiensthund mit Diensthundeführer
(Foto: Holger Lübberstedt)

Traditionell setzt die Bundeswehr Diensthunde als Begleithunde für Wach- und Sicherungskräfte ein. In der Mitte der 1990er Jahre zeigte sich jedoch, dass die derart ausgebildeten Hunde den neuen Aufgabenprofilen nicht gewachsen waren. Die Ausbildung der Wachbegleithund wurde daher durch die Ausbildung zum Sicherungs-, Sprengstoff- und Rauschgiftspürhund ergänzt.

Erste Initiativen zur Ausbildung von Kampfmittelspürhunden startete die Bundeswehr im Jahre 1996. 1999 wurde die Ausbildung nochmals ergänzt, um Spezialhunde zum Anzeigen von Minen, die dann von EOD-Spezialisten entschärft werden können, zu befähigen. Im gleichen Jahr fiel die Entscheidung, vier Züge der Fallschirmjägertruppe mit Diensthunden auszustatten. Bei der Ausbildung der Spezialhunde, die entsprechend der Diensthundeprüfungsordnung der Bundeswehr (DPOBw) erfolgt, wendet man Erkenntnisse der angewandten Verhaltensforschung an, und macht sich insbesondere das Spiel- und Beutefangverhalten der Tiere zu nutze.

Ein Jagdkommando der Fallschirmjäger mit Diensthunden
(Foto: www.bundeswehr.de)

Intensives Training ist die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Mensch und Tier. In den ersten Lebenswochen wird der Welpe für seine Aufgabe „geprägt“ und eine enge Bindung zum Hundeführer aufgebaut, der sich von seinem Schützling auch nach „Feierabend“ nicht trennt. In der sogenannten Modulausbildung wird an die vierzehnwöchige Grundausbildung direkt die Spezialisierung angeschlossen. Diese dauert bis zu 21 Wochen und gewährleistet, dass der Hund in verhältnismäßig kurzer Zeit optimal auf seine zukünftige Aufgabe vorbereitet wird. Beispielsweise dauert die Ausbildung zum Feldjägerdiensthund (FJgDH) 14 Wochen, die zum Sprengstoffspürhund (SSSH) 15 Wochen und zum Rauschgiftspürhund (RSH) 12 Wochen. Dabei gilt es, die spezifischen Eigenschaften der Hunderassen berücksichtigt. Dank ihres ruhigen und ausgeglichenen Wesens eignen sich Labradors besonders als Minenspürhunde. Belgische und deutsche Schäferhunde sind hingegen vielseitiger verwendbar. Um den strengen Auswahlkriterien gerecht zu werden und gleichzeitig einer zunehmenden Nachfrage zu begegnen, hat die Hundesschule der Bundeswehr im Herbst 2003 mit einer eigenen Zucht begonnen.

Die Diensthundezüge der 1. Kompanien der Fallschirmjägerbataillone verfügen über 18 Hunde, die sich auf die Kampfmittelspür- und die Personensuchgruppe aufteilen. Die Personenspürhunde kennzeichnet ein ausgeprägt aggressives Verhalten. Sie werden in einem weiteren 16-wöchigen Lehrgang daraufhin trainiert, Personen im Gelände oder in Gebäuden aufzuspüren, anzugreifen und festzuhalten. Darüber hinaus sichern sie Patrouillen und werden zum Abdrängen von Menschenansammlungen eingesetzt.

Für die Feldjägertruppe sind STAN-mäßig 128 Diensthunde ausgeplant. Sie kommen in den dritten Zügen der Feldjägerkompanien Typ "B" zu jeweils sechs Tieren als Rauschgiftspürhunde und Sprengstoffspürhunde zum Einsatz.

Zur Grundausstattung jedes Diensthundes gehören Leinen, Halsbändern, Geschirr zum Überwinden von Hindernissen, Schutzschuhe und Futtermittel. Letztgenannte liefert das Verpflegungsamt der Bundeswehr. Die Spezialausstattung besteht unter anderem aus Ausbildungshilfsmitteln, so genannten Mitbringseln, Hetzanzügen und einer speziellen Schutzausstattung für den Diensthundführer. Des weiteren werden zur tierschutzgerechten Unterbringung der Diensthunde im Einsatz oder bei Übungen mobile Hundezwinger mit Hütte beschafft. Anhänger zum Hundetransport werden über den Fuhrparkservice zur Verfügung gestellt und können dort abgerufen werden. Alternativ können auch Hundetransportboxen genutzt werden.

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