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Artillerieraketensystem Boden/Boden LANCE (Bw)

(schu) - 1962 begann das US-Heer mit der Entwicklung des Waffensystems LANCE als Nachfolgesystem für das Waffensystem HONEST JOHN. Parallel dazu startete im Jahre 1966 die Entwicklung einer reichweitenverbesserten Ausführung des Waffensystems, das 1967 zum alleinigen Nachfolgemuster für die HONEST JOHN und SERGEANT bestimmt wurde.


LANCE-Werfer in gelboliv
(Foto: Christian Schmid)

Die Bundeswehr führte 1976/1977, als Ablösung für die Artillerieraketensysteme HONEST JOHN und SERGEANT, insgesamt 26 Systeme mit 175 Raketen in den Raketenartilleriebataillonen des Artilleriekommandos der Korps und in das Raketenartilleriebataillon der 6. PzGrenDiv ein. Jedes ArtRakBtl verfügte über 4 Werfer. LANCE wurde 1992 ausgemustert. 

Das LANCE-System umfasst neben verschiedenen Führungs- und Logistikkomponenten: 

  • Trägerfahrzeug M 752 (modifizierter M 667 mit verriegelbarem Laufwerk) und dem abnehmbaren Startgestell M 782 und tragbaren Mess-, Prüf- und Programmiergeräten für den Flugkörper,

  • Lade- und Transportfahrzeug M 688 mit 1,8t-Kran zum Vormontieren und Umsetzen der Rakete auf den Werfer sowie zum Transport von 2 Raketen,

  • einachsiger Transportanhänger M740 mit Rüstsatz M234 und Startgestell zum Transport und Abschuss der Rakete.


LANCE-Werfer als Ausstellungsstück
(Foto: Christian Schmid)

Der Lenkraketenwerfer M 752 besteht aus dem modifizierten US-Trägerfahrzeug M 667 und dem abnehmbaren Startgestell M 782. Eine Besonderheit ist die elektrisch-hydraulisch betriebene Laufwerkverriegelungsanlage, die die Federbewegung der Laufrollenschwingarme blockiert und für die nötige Standfestigkeit des Fahrzeuges bei der Verladung oder bei der Benutzung als Startfahrzeug sorgt.

Das Lade- und Transportfahrzeug M 688 leitet sich wie das Startfahrzeug M 752 vom M 113 ab. Der Laderaum ist beim Lenkraketenwerfer 3200 mm lang, 2430 mm breit, 1260 mm hoch und nimmt die Transport- und Verladeeinrichtung mit einem hydraulisch betriebenen 1900 kp Kran auf. Transportiert werden können zwei teil- bzw. fertigmontierte Flugkörper.

Quelle: BMVg Erkennungsblätter Folge 250

Der einstufige, flügel- und drallstabilisierte Flugkörper mit einer Länge von 6170 mm und einem Durchmesser von 650 mm wog 1300 kg. Der mit 670 kg Flüssigkeitstreibstoff und einem 454 kg schweren Gefechtskopf ausgestattete Flugkörper hatte bei Überschallgeschwindigkeit eine Einsatzreichweite von 10-110 km.

Mit dem gezogenen Einachs-Lenkraketenwerfer M 740 und dem Transportrüstsatz M 234 zur Aufnahme des Startgestells konnte ebenfalls eine Rakete abgefeuert werden.

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